Meeresmuseum Stralsund: Bunte Welt der tropischen Meere
Welch ein Kontrast: In einem ehemaligen Kloster zeigt das Meeresmuseum Stralsund die bunte Unterwasserwelt der Tropen und des Mittelmeers. Meeresschildkröten sind die Attraktion.
Ein mittelalterliches Kloster mit gotischen Deckengewölben, darin Aquarien, Modelle von Fischen und Meeressäugern. Im ehemaligen Kirchenchor schwebt das 15 Meter lange Skelett eines Finnwals: Allein die ungewöhnlichen Räumlichkeiten lohnten einen Besuch im Deutschen Meeresmuseum in der Altstadt von Stralsund, das derzeit für umfangreiche Modernisierungsarbeiten bis 2024 geschlossen ist.
Ein Anbau soll künftig den historischen Bau ergänzen, außerdem sollen das Schildkrötenbecken umgestaltet, ein Großaquarium neu gebaut sowie das gesamte Haus barrierefrei gestaltet werden.
Schildkröten, Haie und viele bunte Riffbewohner
Das große Aquarium mit Meeresschildkröten war stets eine besondere Attraktion des Meeresmuseums. Besucher konnten sie in dem 350.000 Liter fassenden Becken aus nächster Nähe durch eine Acrylglasscheibe beobachten. Mehrmals wöchentlich wurden die mächtigen Tiere und 150 Mitbewohner vor den Augen der Besucher gefüttert. Nebenan zogen bislang verschiedene Hai-Arten und Rochen ihre Runden. Andere Fische, die in der Natur in tropischen Korallenriffen leben, begleiteten sie. Zahlreiche weitere Becken zeigen die Lebenswelten des Mittelmeers und der warmen Tropengewässer mit Tieren wie Seepferdchen, Muränen, Anemonen-, Doktor- und Lippfischen.
Wissenschaftliche Einblicke in den Lebensraum Meer
Das Deutsche Meeresmuseum präsentiert nicht nur lebende Tiere, sondern befasst sich auch wissenschaftlich mit dem Lebensraum Meer. Besucher können sich über Themen wie Meeresbiologie, Seefischerei, Tiefsee und den Einfluss des Menschen auf die Ozeane informieren. Zur Ausstellung gehören zahlreiche Präparate, Skelette und Modelle verschiedenster Meerestiere, aber auch Funde von Ostseestränden.
Weitere Standorte: Ozeaneum, Natureum und Nautineum
Das Meeresmuseum eröffnete bereits 1951. Neben der Ausstellung im einstigen Katharinenkloster gehören drei weitere Standorte zur Stiftung Deutsches Meeresmuseum. Das Ozeaneum auf der Stralsunder Hafeninsel widmet sich dem Leben in den nördlichen Meeren. Im Natureum am Leuchtturm Darßer Ort auf der Halbinsel Darß-Zingst geht es um die Landschaft an und hinter der Ostseeküste. Das Nautineum auf der Insel Dänholm vor Stralsund sammelt Geräte aus der Meeresfischerei und Meeresforschung, darunter einen 14 Meter langen Kutter und eine Unterwasserstation. Für die Standorte gibt es neben Einzel- auch Kombitickets.