Stand: 02.09.2015 10:00 Uhr

Filmprojekt 2015 "ISABEL"

aus Sicht von Sebastian Spangenberg (Regieassistenz)

Was wäre ein Film ohne Statisten, Requisiten und Kostümen?
Sehr trist! Deshalb, gibt es Mitarbeiter am Set die sich nur auf diese Aufgaben konzentrieren. Bei einem kleinen Filmteam ist jedoch einiges anders. Ein Teammitglied übernimmt mehrere Aufgaben. Als Regieassistent habe ich mich daher nicht nur wie üblich um die Statisten gekümmert, sondern auch um die Kleidung der Schauspieler und die Ausstattung der Szenen.

Am achten Drehtag galt es eine Bar aufzunehmen wo gar keine war, sowie Statisten als Bargäste zu koordinieren und die Kostüme aller Schauspieler nicht durcheinander zu bringen.

Regieassistent Sebastian Spangenberg (r.). © NDR
Regieassistent Sebastian Spangenberg (r.).

Die Bar stellte eine besonders große Herausforderung dar. Sie setzte sich aus einem massiven Holzschrank, unzähligen Flaschen, Gläsern und Getränken zusammen. Alle Requisiten wurden in einem LKW zum Drehort befördert. Glücklicherweise ist kein einziges Glas beim Transport zersprungen. Für die Statisten gab es Apfelsaft, als Bier und Traubensaft ,als Rotwein. Positioniert an kleinen Stehtischen bildeten die Komparsen kleine Gruppen. Vor jeder Aufnahme wurde Bewegungsabläufe besprochen, also wo ein Statist auf mein Zeichen langgehen soll. Damit die Dialogaufnahme der Schauspieler nicht gestört wird, war es wichtig das alle Gäste ihre Unterhaltungen nur vortäuschten. Es galt nur den Mund zu bewegen. Nach der Tonbearbeitung im fertigen Film wirkt alles wie aus einem Guss. Auch die Bar strahlte, professionell ausgeleuchtet, in ihrem besten Licht. Ein Uhr Nachts: Drehschluss. Die Statisten haben Feierabend, die Schauspieler haben ihre Kostüme abgelegt. Und die Bar? Die muss jetzt wieder komplett zerlegt werden und wird dann zurück ins Lager gefahren. Von unserem Aufbau ist jetzt keine Spur mehr übrig. Nur noch das Lob, des Gebäudemanagement klingt in den Ohren: „Das sah richtig gut aus. Hättet Ihr auch stehen lassen können!“