Stand: 02.09.2015 10:00 Uhr

Filmprojekt 2015 "ISABEL"

aus Sicht von Philipp Neumann (Filmtonmeister)

Dieser Tag sollte besonders spannend für das Ton-Gewerk werden. Auf dem Drehplan waren drei kuriose Drehorte auf dem NDR Gelände in Lokstedt vermerkt. Den Anfang machte eine Damentoilette in Haus 3. Für die männlichen Kollegen stieß dies natürlich zuerst auf helle Begeisterung, welche jedoch schnell einer gewissen Ernüchterung wich, sah es doch fast genau wie auf der Herrenversion aus, nur dass es zusätzliche seltsame Waschbecken gab.

Tonassistent Adrian Lange (l.). © NDR
Tonassistent Adrian Lange (l.).

Da die intensive Rot-Ausleuchtung ein erhebliches Brummen beisteuerte, nahmen wir die Atmo und andere Toilettengeräusche parallel einen Stock tiefer auf.

Noch tiefer, nämlich in den Kellergängen von Haus 3, wartete bald darauf die nächste Herausforderung. Rader sollte gehetzt durch die Gänge rennen, auf der Suche nach der Tür, die ihn zurück in den Saal ließe. Dabei sollte er nicht nur einfach an der Kamera vorbei, sondern auch auf sie zu- und von ihr weglaufen. Also Mischer um den Hals gehängt, Angel gegriffen und an die Fersen des Kameramanns geheftet.

Ich wette, es war ein lustiges Bild, wie Tonmann, zwei  Kameraleute und die Aufnahmeleitung sockfuß und auf Zehenspitzen hinter Rader her huschten, darauf bedacht, möglichst kein Geräusch zu machen.

Als Tagesabschluss wurde eine der letzten Szenen des Films im Treppenhaus von Haus 17 gedreht. Um die Schritte möglichst gutklingend aufzunehmen, durfte ich mehr als einmal die Stufen runter- und wieder raufstürmen, man kann also sagen, es wurde auf genügend Auslauf für den Ton geachtet.