Rundfunkrat genehmigt NDR Jahresabrechnung 2019
Der NDR Rundfunkrat hat in seiner Sitzung am Freitag, 25. September 2020, in Hamburg der Jahresabrechnung 2019 des Senders zugestimmt.
Die Jahresabrechnung schließt mit einem operativen Fehlbetrag von 22,2 Millionen Euro. Ein solcher Betrag ist im vorletzten Jahr einer Beitragsperiode nicht ungewöhnlich, weil die Aufwendungen inflationsbedingt jährlich ansteigen, während die Erträge weitgehend konstant bleiben.
Gegenüber dem Wirtschaftsplan, in dem für 2019 noch ein Minus von 40,6 Millionen Euro erwartet wurde, bedeutet der Fehlbetrag von 22,2 Millionen Euro eine Verbesserung. Grund für diese positive Entwicklung sind die Spar- und Kürzungsanstrengungen des NDR, die 2019 gegriffen haben. Insbesondere geringere Sachaufwendungen und Abschreibungen haben sich auf das Ergebnis positiv ausgewirkt.
Rundfunkratsvorsitzende: "NDR geht mit Beitragsmitteln verantwortungsvoll um"
In den kommenden vier Jahren wird der NDR seine Ausgaben um 300 Millionen Euro kürzen. Der Fehlbetrag von 22,2 Millionen Euro für 2019 wird über das Eigenkapital des NDR ausgeglichen. "Die Jahresabrechnung 2019 zeigt, dass der NDR mit den ihm zur Verfügung gestellten Beitragsmitteln verantwortungsvoll umgeht", so Anke Schwitzer, Vorsitzende des NDR Rundfunkrats.
"Bereits im Mai 2019 vom NDR beschlossene Kürzungen haben sich im Jahresabschluss positiv ausgewirkt. Wichtig bleibt bei allen Sparbemühungen, dass der NDR den Menschen im Norden weiterhin informative und unterhaltsame Programme für ihren Rundfunkbeitrag anbieten kann."
Intendant: "Wir stärken publizistische Kernkompetenzen"
Joachim Knuth, NDR Intendant: "Der NDR muss große finanzielle Herausforderungen bewältigen. Deshalb setzen wir unsere notwendigen Priorisierungs- und Kürzungsmaßnahmen um. Zugleich investieren wir in unsere Zukunft und stärken publizistische Kernkompetenzen. Im neuen crossmedialen Nachrichtenhaus des NDR werden wir Inhalte für Fernsehen, Radio und Online-Medien produzieren. Wir bündeln die Kräfte für aktuelle Information und hintergründigen Journalismus."
Rundfunkrat hat Bundesliga-Verträgen zugestimmt
Der NDR Rundfunkrat hat in seiner Sitzung auch dem Vertragsabschluss zwischen der ARD und der Deutschen Fußball Liga über die Bundesliga-Rechte ab der Saison 2021/22 bis 2024/25 zugestimmt. Anke Schwitzer, Vorsitzende des NDR Rundfunkrats: "Der Erwerb der Bundesligarechte ist eine gute Entscheidung für das Programm und ist auch unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten vertretbar. Damit können Fans aller Altersgruppen Spitzenfußball in der ARD frei empfangen."
Die von der ARD erworbenen Lizenzen umfassen im Fernsehen die Sportschau mit der Fußball-Bundesliga am Sonnabend, die Verwertung aller Bundesliga-Spiele des Wochenendes am Sonntagabend sowie künftig auch die Berichterstattung über die Spiele der 2. Bundesliga am Freitagabend und am Sonntag.
Neu: Rechte für komplett-Audioreportagen und Online-Nutzung
Darüber hinaus wurde wieder die Berichterstattung für die beliebte ARD-Bundesligakonferenz gesichert, im klassischen Radio und online. Ab 2021/22 hat die ARD außerdem erstmals die Möglichkeit, alle Spiele der Bundesliga und der Zweiten Liga als Komplett-Audioreportage über volle 90 Minuten online anzubieten. Außerdem wurden von der ARD zum ersten Mal umfassende Clip-Rechte für die Online-Nutzung von Bundesliga-Bildern erworben.
Fortsetzung der Gesprächssendung Anne Will
In seiner Sitzung hat der NDR Rundfunkrat zudem der Fortsetzung der politischen Gesprächssendung Anne Will zugestimmt. Das Gremium billigte die Verlängerung des Produktionsvertrags zwischen dem NDR und der Will Media GmbH nach ausführlicher Diskussion. Der neue Vertrag läuft bis Ende 2023 und umfasst die Produktion von 89 Folgen à 60 Minuten. Anne Will hat mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 14,2 Prozent und 4,07 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern im ersten Halbjahr 2020 in den von der Corona-Krise geprägten Monaten einen sehr großen Zuspruch im Ersten erreicht.
Hervorzuheben ist die Sendung vom 15. März 2020 mit dem Titel "Die Corona-Krise: Wie drastisch müssen die Maßnahmen sein?". Diese Ausgabe erreichte mit 6,12 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern sowie 21,7 Prozent Marktanteil die bislang besten Werte des Jahres.