Stand: 03.12.2019 10:35 Uhr

Kandidat*innen-Check zur Bürgerschaftswahl angelaufen

FDP Kandidat Thomas Thiede (62) bei der Aufnahme im Studio. © NDR Foto: Marco Peter
FDP-Kandidat Thomas Thieme ist begeistert vom NDR Kandidat*innen-Check.

"Die Idee finde ich super", sagt Thomas Thiede (62). "Mit so einem Film bekommt der Wähler einen guten Eindruck von dem Kandidaten. Viel aussagekräftiger als ein Foto mit schriftlichen Anmerkungen." Der Steuerberater ist seit 30 Jahren Mitglied der FDP und hat auch "keine Sekunde gezögert" beim Kandidat*innen-Check des NDR Landesfunkhaus Hamburg mitzumachen.

Vor der Bürgerschaftswahl in der Hansestadt im Februar 2020 haben sämtliche Kandidat*innen aller Parteien zum ersten Mal die Möglichkeit, ihre politischen Anliegen und Ziele in einem Video zu präsentieren. "Hier entsteht Public Value multimedial", sagt Sabine Rossbach, Direktorin des Landesfunkhauses Hamburg. "Mit dem Kandidatinnen- und Kandidatencheck bringen wir die Kandidierenden und ihre Themen zu den Hamburgerinnen und Hamburgern."

Ganz wichtig: Damit absolute Chancengleichheit für die Kandidierenden besteht, sind die Abläufe und Rahmenbedingungen des Checks für alle komplett identisch.

Video: Nur ein Durchlauf und zwei Minuten Zeit

"Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben vorher das gleiche Briefing von uns zugeschickt bekommen", sagt Ole Adams, Leiter der Multimediaredaktion im Landesfunkhaus Hamburg. "Vor der Aufnahme bei uns im Studio wird jedem genau der Ablauf erklärt - und alle haben am Ende zwei Minuten Zeit für ihre ganz persönliche Antworten." Auch die drei Fragen sind dabei immer dieselben:

  • Warum sollten Sie in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt werden?
  • Für welche Themen wollen Sie sich am meisten in Hamburg einsetzen?
  • Ergänzen Sie folgenden Satz: Alle Hamburgerinnen und Hamburger sollten wählen gehen, weil …

Die Unterschiede liegen also vor allem in der Form und Art der Präsentation. Und da nicht alle Kandidatinnen und Kandidaten Presseprofis sind, liegt die größte Herausforderung sicherlich in der Einmaligkeit der Aufnahme. "Es gibt keine Durchlaufprobe", sagt Redakteurin Maxi Schmeißer. "Wenn sich jemand verspricht oder den Faden verliert, muss - sie oder er - einfach weiter machen". Das war auch für den CDU Kandidaten Arne Nüchterlein (29), Polizeibeamter aus Bergedorf, sehr aufregend: "Den Druck habe ich gespürt, auf jeden Fall. Ich habe ja kaum mediale Erfahrungen. Und dann hat man nur diesen einen Schuss - und der muss sitzen."

Alle Videos gehen zeitgleich online

SPD-Kandidatin Julia Staron im NDR Studio. © NDR Foto: Marco Peter
SPD-Kandidatin Juila Staron glaubt an den positiven Effekt der Aktion.

Um die Chancengleichheit zu wahren, wird natürlich auch die Veröffentlichung der Videos zeitgleich geschehen. "Wenn alle Drehs abgeschlossen sind - ich denke, das wird bei rund tausend Kandierenden Mitte Januar der Fall sein - werden wir die Aufnahmen auf ndr.de/hamburg online stellen", sagt Ole Adams und freut sich über die durchweg positiven Reaktionen auf den Kandidat*innen-Check des NDR - so wie von SPD-Kandidatin Julia Staron (49), Kulturmanagerin aus dem Stadtteil St. Pauli: "Der Souverän ist das Volk. Und mit dieser Art der Präsentation entsteht eine positive Verkettung zwischen den Menschen - also zwischen den Wählerinnen und Wählern und den Menschen, die sich mit ihrer politischen Arbeit engagieren."