Stand: 05.11.2007 10:00 Uhr

Nordische Filmtage: NDR Filmpreis für "Die Kunst des negativen Denkens"

"Die Kunst des negativen Denkens" von Bård Breien wurde auf den 49. Nordischen Filmtagen in Lübeck mit dem NDR Filmpreis ausgezeichnet. Die mit 12.500 Euro dotierte höchste Auszeichnung des Festivals übergab der Programmdirektor Fernsehen des NDR, Volker Herres, am Sonnabendabend (3. November) bei der Filmpreisnacht in der Lübecker Musik- und Kongresshalle. Durch die Preisverleihung führte NDR Moderator Ludger Abeln.

"Durch den NDR Filmpreis erfahren anspruchsvolle Filme aus dem Norden Europas Aufmerksamkeit und Anerkennung. Aber auch der NDR profitiert: Viele der Siegerfilme der vergangenen Jahre haben wir im NDR Fernsehen gezeigt - und sie haben unser Programm bereichert und uns geschmückt! Das nennt man eine 'win-win-situation'", so Herres. Der NDR Filmpreis wird seit 1990 an Werke verliehen, die "in einer eigenständigen schöpferischen Sprache die Gesellschaft widerspiegeln und ästhetisch wie inhaltlich neue Perspektiven eröffnen".

Bei der Verleihung des Norddeutschen Filmpreises gingen alle drei Auszeichnungen an Produktionen und Koproduktionen des NDR. Der Preis wurde in diesem Jahr erstmals von der neuen, gemeinsamen Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) vergeben.

In der Kategorie "Bester Spielfilm" ging die Auszeichnung an die jüngste Produktion des Hamburger Erfolgsregisseurs Fatih Akin, die Kino-Koproduktion "Auf der anderen Seite" (Produzentenpreis, Preisgeld: 20.000 Euro), hergestellt von NDR und corazón international.

Als "Beste Dokumentation" (Regiepreis, Preisgeld 15.000 Euro) wurde der auch in der Öffentlichkeit stark beachtete Film "Das Schweigen der Quandts" von NDR Autor Eric Friedler geehrt.

Den Preis für das beste Drehbuch (Autorenpreis, Preisgeld 10.000 Euro) teilen sich zwei weitere NDR Produktionen: Im Bereich Fernsehen ging die Ehrung an "Die Katze" (Drehbuch: Daniel Nocke nach der Erzählung von Georges Simenon; Regie: Kaspar Heidelbach), im Auftrag des NDR von der Cologne Film GmbH & Co. KG produziert. Im Bereich Kinofilm wurde prämiert "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe" (Drehbuch: Gernot Gricksch; Regie: Leander Haußmann), eine Kinokomödie der Berliner Boje Buck Produktion und des NDR.

Volker Herres: "Gleich vier Auszeichnungen in drei Kategorien - das ist mehr, als man als Optimist rechnerisch erwarten durfte. Da sind wir schon ein bisschen stolz, bedanken uns bei der Jury und versprechen, dass der NDR sich angespornt fühlt, seinem Motto auch künftig treu und 'das Beste am Norden´ zu bleiben."

Mit dem Preis für besondere Verdienste ehrte die FFHSH den norddeutschen Regisseur, Autor, Schauspieler und Produzenten Detlev Buck. Die Jury des NDR Filmpreises begründete ihre Entscheidung für die schwarze Komödie "Die Kunst des negativen Denkens" damit, dass "der Film das Thema Behinderung schonungslos, konsequent und mit radikalem Witz behandelt. Dabei ist er niemals denunzierend. Wenn sich wahrhaftige Figuren mit Schuldgefühlen auf Seiten der Behinderten und Nichtbehinderten entblößen, wirkt es auf den Zuschauer wunderbar befreiend. Eine großartige Regieleistung des auch für das Drehbuch verantwortlichen Debütfilmemachers Bråd Breien." Der Norweger Breien erzählt in seinem 2006 gedrehten "Feelbad Movie" von dem 33-jährigen, seit einem Verkehrsunfall querschnittsgelähmten Geirr. Der sieht die Welt in den schwärzesten Farben - dass er sich noch
nicht das Leben genommen hat, ist allein der aufopfernden Fürsorge seiner Frau Ingvild zu verdanken. Doch auch sie hält die üblen Launen ihres Mannes nicht mehr aus. Deshalb hat sie eine Gruppe von Behinderten eingeladen, die beispielhaft "positiv" auf ihr Schicksal reagieren. Doch kaum haben sie gegen Geirrs heftigen Widerstand Einlass in dessen Einfamilienhaus gefunden, mischt der Hausherr sie aggressiv auf ...

3. November 2007/IB

Dieses Thema im Programm:

Der NDR | 05.11.2007 | 10:00 Uhr

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