Stand: 19.04.2011 10:28 Uhr

NDR Sinfonieorchester spielt Benjamin Brittens Violinkonzert und Schostakowitschs 5. Sinfonie

Konzerte: Freitag, 29. April, 20 Uhr, Laeiszhalle, Hamburg Sonnabend, 30. April, 20.00 Uhr, Schloss, Kiel Sonntag, 1. Mai, 16.00 Uhr, St. Georgen-Kirche, Wismar Sendung: Montag, 13. Juni, 20.00 Uhr, NDR Kultur

Jascha Heifetz bezeichnete den Solo-Part von Benjamin Brittens Violinkonzert d-Moll als unspielbar; Britten aber zeigte sich überzeugt, dass sein Konzert "ohne Frage mein bestes Stück" sei. Neben Brittens Violinkonzert erklingt am Freitag, 29. April, in Hamburg Dimitrij Schostakowitschs 5. Sinfonie mit dem NDR Sinfonieorchester unter dem us-amerikanischen Dirigenten James Conlon. Solist des Abends ist der Erste Konzertmeister des NDR Sinfonieorchesters, Stefan Wagner (Weitere Termine: 30. April in Kiel; 1. Mai in Wismar). NDR Kultur zeichnet das Konzert auf und sendet es am Montag, 13. Juni, um 20.00 Uhr. Am Freitag, 29. April, führt Habakuk Traber ab 19.00 Uhr im Kleinen Saal der Laeiszhalle in das Konzert ein.

Sein Violinkonzert schrieb Benjamin Britten 1939 in den USA. Als bekennender Pazifist war der Komponist mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nach Amerika emigriert. Doch der Schatten der Entstehungszeit liegt gleichwohl über dem Werk, das melancholisch-verhangenen Lyrismus und äußerste Virtuosität verbindet. Mit seiner kühnen 4. Sinfonie von 1936 hatte Dimitrij Schostakowitsch die sowjetische Kulturbürokratie gefährlich verärgert. In seiner Fünften, 1937 zum 20. Jahrestag der Oktoberrevolution geschrieben, ruderte er scheinbar wieder zurück. Das "Werden des Menschen, seine Selbstvollendung" sei das Thema der Sinfonie, so verkündete der Komponist damals. Und das triumphale Finale seines Stückes schien das zu bestätigen. Doch Jahre später vertraute Schostakowitsch seinem Biografen Volkow an: "Was in der Fünften vorgeht, sollte meiner Meinung nach jedem klar sein. Der Jubel ist unter Drohungen erzwungen. So als schlage man uns mit einem Knüppel und verlange dazu: Jubeln sollt ihr! Jubeln sollt ihr!"

Die Künstler:
Der us-amerikanische Dirigent James Conlon ist als Interpret eines weiten Repertoires von sinfonischen und vokalen Werken bis hin zur Oper regelmäßig bei den renommiertesten Sinfonieorchestern und an den wichtigsten Opernhäusern zu Gast. Durch seine Tourneen in Nord- und Südamerika, Asien und Europa sowie durch seine zahlreichen, mehrfach ausgezeichneten CD-Aufnahmen und viele Fernsehauftritte gehört Conlon heute zu den weltweit meist beachteten Dirigenten. James Conlon ist Music Director der Los Angeles Opera, des Ravinia Festivals (der Sommerresidenz des Chicago Symphony Orchestra) sowie des Cincinnati May Festivals. Davor wirkte er u. a. als Erster Kapellmeister an der Opéra national de Paris (1995 - 2004), als Generalmusikdirektor in Köln (1989 - 2002) und als Chefdirigent der Philharmoniker in Rotterdam (1983-1991). Seit seinem Debüt im Jahr 1976 hat Conlon darüber hinaus mehr als 260 Aufführungen an der Metropolitan Opera in New York geleitet und ist als Gastdirigent mehrfach am Teatro alla Scala in Mailand, an der Covent Garden Opera in London, an der Lyric Opera in Chicago oder am Teatro del Maggio Musicale Fiorentino aufgetreten.

Stefan Wagner wurde 1962 in Augsburg geboren und studierte bei Karoline Kraus und Kurt Gunter an der Münchner Musikhochschule, wo er sein Studium mit Auszeichnung abschloss. Anschließend wurde er als Stipendiat in die Meisterklasse von Sergiu Luca an der Shepherd School of Music (Rice University) in Houston aufgenommen; abschließende Studien führten ihn zu Herman Krebbers nach Amsterdam. 1989 wurde der mehrfach bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnete Geiger Erster Konzertmeister der Stuttgarter Philharmoniker. Seit 1992 ist Stefan Wagner Erster Konzertmeister des NDR Sinfonieorchesters. Als Solist ist Stefan Wagner u. a. mit dem NDR Sinfonieorchester, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, den Münchner Symphonikern, den Stuttgarter Philharmonikern und dem Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra aufgetreten. Wagner hat dabei mit Dirigenten wie Alan Gilbert, Christoph Eschenbach, Christoph von Dohnányi, Raphael Frühbeck de Burgos, Herbert Blomstedt, Sir Roger Norrington, Roberto Abbado, Claus Peter Flor, Carlos Kalmar, Isaac Karabtschewsky oder Jörg Färber zusammengearbeitet.

Weitere biografische Informationen zu den Künstlern auf www.ndr.de/sinfonieorchester

Karten für Hamburg gibt es zu 9 Euro bis 41 Euro (zzgl. 10 Prozent Vorverkaufsgebühr) im NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), E-Mail: ticketshop@ndr.de.


19. April 2011 / RC

***************************************
NDR Presse und Information
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
presse(at)ndr.de
www.ndr.de

NDR Logo
Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/pressemeldungndr8095.html