Stand: 04.09.2012 14:49 Uhr

NDR Radiofeature "Herr Meyer fährt jetzt fern" von Jörn Klare mit dem Robert Geisendörfer Preis ausgezeichnet

Die NDR Featureproduktion "Herr Meyer fährt jetzt fern - und erzählt aus seinem Verbrecherleben" von Jörn Klare, Regie: Friederike Wigger, urgesendet am 23. Januar 2011 auf NDR Info, wird mit dem diesjährigen Robert Geisendörfer Preis in der Kategorie Hörfunk ausgezeichnet. Der Preis geht zu gleichen Teilen an den Autor und die Regisseurin.

Walter Meyer ist 60 Jahre alt und sieht aus wie 50. Er ist 1,90 groß, knapp zwei Zentner schwer, hat die Statur und den Gang eines Ringers. Wenn er die langen Ärmel seines Sweatshirts nach oben schiebt, kann man ein paar große Tätowierungen und eine Menge Narben sehen. Walter Meyer war 31 Jahre im Knast. "Dieser Knast ist eigentlich mein Zuhause", sagt er. Einbruch, Autodiebstahl, Raub in allen Variationen, bewaffnete Banküberfälle. Immer wieder und immer wieder. Immer und immer wieder Fluchtversuche. Mit acht Jahren war Meyer in ein Erziehungsheim gekommen. Auch dort wollte er weg. Als er meinte, seine Chance sei gekommen, vertraute er dem falschen Mann. Die Geschichte von Walter Meyer gibt dem oft nachlässig geäußerten Hinweis auf die schwere Kindheit eine erschütternde Glaubwürdigkeit. Heute fährt Meyer LKW. Der Autor Jörn Klare hat ihn vor mehr als zehn Jahren zum ersten Mal getroffen. In diesem Feature gehen sie zusammen auf Tour.

Jörn Klare, 1965 in Westfalen geboren, schreibt Porträts, Reportagen und Features für Hörfunk und Print. 2008 erhielt er für sein Feature "Der Weltgerechtigkeitsbasar" (DLF/NDR) den Robert Geisendörfer Preis. Im Mai 2010 erschien im Suhrkamp-Verlag sein Buch "Was bin ich wert? - Eine Preisermittlung". Er lebt in Berlin

Friederike Wigger, geboren 1965, ist Hörfunkregisseurin und Autorin. Sie hat Slawistik und Vergleichende Literaturwissenschaft in Berlin studiert. 2008 wurde sie für die Regie in "Tödliches Erbe" von Karla Krause (RBB) mit dem Robert Geisendörfer Preis ausgezeichnet. Sie lebt mit ihren beiden Kindern in Berlin.

Mit dem Robert Geisendörfer Preis, dem Medienpreis der Evangelischen Kirche, werden seit fast 30 Jahren herausragende publizistische Leistungen deutscher Hörfunk- und Fernsehsender ausgezeichnet, die, so die Satzung, "das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken" und "zum guten Miteinander von einzelnen, Gruppen und Völkern beitragen, die die christliche Orientierung vertiefen und einen Beitrag zur Überwindung von Gewalt leisten".

Der Robert Geisendörfer Preis wird am 25. September beim Bayerischen Rundfunk in München verliehen. Am Sonntag, 23. September, sendet der Norddeutsche Rundfunk "Herr Meyer fährt jetzt fern - und erzählt aus seinem Verbrecherleben" von Jörn Klare erneut: von 11.05 bis 12.00 Uhr auf NDR Info.

4. September 2012/RP

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