Stand: 17.05.2013 07:36 Uhr

Beinahe-Katastrophe mit radioaktiven Material im Hamburger Hafen!

von Dietrich Lehmann

Beim Brand eines Frachters im Hamburger Hafen am 1. Mai ist radioaktives Material an Bord gewesen.
Nach Recherchen von NDR 90,3 und Hamburg-Journal standen die Behälter mit 20 Tonnen spaltbaren Substanzen direkt neben dem Brandherd.
Uran-Hexafluorid und anderes radioaktives spaltbares Material war auf dem Frachter Altlantic Cartiers, als dieser unweit der Hafencity in Flammen aufging. Das belegt die Gefahrgutliste, die dem NDR vorliegt. Knapp 300 Feuerwehrleute waren fast einen ganzen Tag im Einsatz, um den Brand zu löschen. Besonders brisant dabei: Direkt nebenan in der Hafencity wurde der Eröffnungsgottesdienst des Evangelischen Kirchentages gefeiert. "Hamburg ist nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt", sagt Anjes Tjarks, hafenpolitischer Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion. Er hat mit einer Kleinen Anfrage an den Senat herausgefunden, dass der Frachter Atlantic Cartier radioaktives Material geladen hatte. Uran-Hexafluorid wird unter anderem zur Herstellung von atomaren Brennstäben verwendet. Die Substanz ist hochgiftig, hochkontaminiertes Gebiet gilt für lange Zeit als unbewohnbar. An Bord des brennenden Frachters waren auch rund 180 Tonnen leicht entzündliches Ethanol und mehrere Tonnen Explosivstoffe, darunter Teile für Munition.
Während des Feuers sind nach Angaben des Senats keine Gefahrstoffe ausgetreten. Die Container in der Nähe des Brandherdes wurden noch während der Löscharbeiten geborgen und an Land gebracht.

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