Stand: 05.01.2015 13:40 Uhr

BSU ermittelt nach Fährunglück im Mittelmeer

von Dietrich Lehmann

Nach dem Fährunglück im Mittelmeer mit zahlreichen Toten werden jetzt auch Hamburger Ermittler aktiv.

Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung, BSU, will dabei nach Informationen von NDR 90,3 mit den italienischen Behörden zusammenarbeiten.

Unter den mindestens 13 Toten an Bord der Fähre Norman Atlantic ist auch eine Deutsche. Deshalb müsse seine Behörde ermitteln, sagt Volker Schellhammer, Direktor der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung. Unter anderem sollen die deutschen Überlebenden des Feuers befragt werden. Außerdem werde man Italien anbieten, eigene Experten an Bord zu schicken. Seine Behörde habe viel Erfahrung mit Feuer auf Schiffen, so Schellhammer. In den vergangenen Jahren hatte die BSU unter anderem den Brand auf dem Frachter MSC Flaminia untersucht. An Bord der Fähre Norman Atlantic war auf dem Weg von Griechenland nach Italien vor einer Woche ein Feuer ausgebrochen. Vermutlich entstand der Brand auf dem Fahrzeugdeck, erfasste dann aber schnell weite Teile des Schiffes. Rund 500 Menschen konnten gerettet werden, rund ein Dutzend wird noch vermisst. Die Fähre liegt mittlerweile im italienischen Hafen von Brindisi. An Bord gibt es noch immer zahlreiche Brandherde, der größte Teil des Schiffes konnte deshalb noch nicht untersucht werden.
Im Fall des vor Schottland gesunkenen Frachters Cemfjord kann die Hamburger BSU keine Untersuchung einleiten - obwohl das Schiff von der Hamburger Reederei Briese betrieben wurde. Der Grund: Das Schiff fuhr nicht unter deutscher Flagge, es waren auch keine Deutschen an Bord.

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