Von der Idee zum Film

„Fertig machen zum Drehen. Ruhe bitte“
„Ton ab“
„Ton läuft“
„Klappe: Bild 7, Einstellung 3, die 2.“
„Kamera läuft“
Klappe wird geschlagen
„Und Bitte“

Damit ein Film im Fernsehen gezeigt werden kann, sind viele Menschen in vielen Arbeitsbereichen tätig. Dabei kann der Aufwand je nach Film sehr stark variieren. Hier findet ihr einen Überblick über die verschiedenen Berufsfelder, ohne die bei unserem Projekt nichts funktionieren würde: 

Franziska Hoeckelmann © Ausbildung

Drehbuchautor
Franziska Höckelmann & Freya Glomb, Mediengestalter-Auszubildende 

Als erstes muss die Handlung eines Films überlegt werden. Was ist die Hauptfigur, was ist ihre Herausforderung, welche Eigenschaften hat sie, welche Personen/Tiere/Dinge helfen ihr bei der Bewältigung der Herausforderung, wer sind ihre Gegenspieler, endet alles in einer Katastrophe oder im Happy-End... Ist das Grobkonzept, das sogenannte Exposé, entwickelt, so werden in einem Drehbuch sämtliche Handlungen der Personen, Orte, Tageszeiten und Dialoge detailliert aufgeschrieben. Anhand dieser textlichen Vorlage wird die filmische Umsetzung überlegt. 

Produzent
Gerald Mechnich, Abteilungsleiter PeP 

Der Produzent trägt die Verantwortung und bestimmt die inhaltlichen und finanziellen Rahmenbedingungen eines Filmprojekts. Er legt das Budget fest – wie viel Geld für den Film ausgegeben werden darf. Dafür wird eine Kalkulation entwickelt, die die Kosten für die technische Ausrüstung, Personengagen, Unterkunft, Catering, Fahrzeug-, Drehort-, Requisitenmieten und vielem mehr enthält. Wenn er sein Okay gibt, kann es mit dem Filmprojekt weitergehen. 

Produktionsleiter
Wolfgang Conrad, Gruppenleitung PeP 

Sobald das Budget festgelegt ist, verwaltet der Produktionsleiter die Produktionsmittel, also das Personal, die technische Ausrüstung, die Zeiträume und damit die Finanzen, um die Vorgaben des Produzenten einzuhalten.

Schauspieler
Ulrike Hanke-Hänsch, spielt die an Demenz erkrankte Ilse Weber
Günter Lindner, spielt Ulrich Weber
Saskia Junggeburth, spielt die Pflegerin Marie  

Schauspieler verkörpern die Personen des Drehbuchs im Film. Dabei versetzen sie sich in die literarische Figur und setzen diese, in Rücksprache mit der Regie, in Mimik, Gestik und Sprache um. Von ihrem Spiel hängt es ab, wie eine Figur wirkt; sie prägen somit den gesamten Film.

Freya Glomb © Ausbildung

Regie
Freya Glomb, Mediengestalter-Auszubildende 

Der Regisseur ist für die künstlerische Gestaltung eines Films verantwortlich, von der Vorbereitung bis hin zum fertigen Werk. Er überlegt sich, wie ein Drehbuch in Bilder und Töne umgesetzt werden kann. Darüber hinaus wählt er die Darsteller, Kostüme, Requisiten und Drehorte aus. Bei den Dreharbeiten setzt der Regisseur die Schauspieler in Szene. In der Postproduktion entscheidet er zusammen mit dem Cutter, welche Szenen besonders gut sind und in den Film kommen sollen. Auch beim „Feinschliff“ wie Feinschnitt, Tonmischung von Musik, Sprache und Geräuschen, Farbkorrektur und Titelgestaltung ist er maßgebend beteiligt. 

Nadine Häntsch © Ausbildung

Regieassistenz & Continuity
Nadine Häntsch, Mediengestalter-Auszubildende 

Die Regieassistenz arbeitet eng mit dem Regisseur bei den künstlerischen und organisatorischen Entscheidungen zusammen – vor, während und nach dem Dreh. Der Assistent übernimmt eigenverantwortlich Aufgaben zur Vorbereitung der Dreharbeiten und, in Zusammenarbeit mit der Aufnahmeleitung, die Organisation am Set. Bei großen Produktionen mit vielen Komparsen ist er auch der so genannte Hintergrund-Regisseur, d.h. er ist für die Koordination von Menschen, Fahrzeugen und Spezialeffekten verantwortlich.

Um Anschlussfehler zu vermeiden, notiert sich die Continuity sämtliche Details im Kostüm, Maske und der Aktionen der Schauspieler. Somit kann im späteren Filmschnitt jedes Bild auch wirklich aneinander gesetzt werden. Dazu zeichnet sie die Dauer und Reihenfolge der gedrehten Szenen auf, das so genannte Script.  

Aufnahmeleitung
Sören Hemken und Paula Körner, Auszubildende zum/r Kaufmann/-frau für Audiovisuelle Medien 

Der Aufnahmeleiter bereitet den Filmdreh organisatorisch vor und übernimmt die Planung während des Drehs. Er muss unter anderem Genehmigungen und Lizenzen einholen, Transport-, Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten für das gesamte Team einrichten, für jeden Drehtag eine Zeitplanung entwerfen (Tagesdispositionen), dabei auf Arbeits- und Pausenzeiten  und beim Dreh für die Einhaltung der vorgegeben Zeiten achten. Je größer die Produktion ist, desto mehr Aufnahmeleiter werden benötigt. Der Aufnahmeleiter ist einer der ersten, die zum Dreh kommen, und einer der letzten, die das Set verlassen.  

Erster Kameramann
Olaf Schaper, NDR-Kameramann 

Der Erste Kameramann entwirft die Lichtgestaltung, passend zu dem Gesamtkonzept des Filmes. Dabei gibt es vielerlei Gestaltungsmöglichkeiten: von Low-Key (sehr viel schwarz) bis High-Key (alles sehr hell), von harten Übergängen zwischen Licht und Schatten bis zu weichem Licht. Er gibt die so genannte Arbeitsblende (Grundhelligkeitseinstellung, von der aus man je nach künstlerischer Gestaltung dunkler oder heller wird) vor. Darüber hinaus ist er für die Festlegung der Farbgebung – des Film-Looks – zuständig und gibt Empfehlungen für die kameratechnische Umsetzung. Damit ist er Ansprechpartner in allen künstlerisch-gestalterischen und technischen Fragen.  

Jens Husmann © Ausbildung

Bildgestaltung & Kameraoperator & Kameraassistenz
Jens Husmann & Franziska Höckelmann, Mediengestalter-Auszubildende 

Der Kameramann entwickelt zusammen mit der Regie und Regieassistenz die Drehbuchauflösung  (die bildliche Umsetzung des Drehbuchs) und entwirft damit die Bilder, die nachher im Schnitt zusammen gefügt werden. Hierfür gibt es eine große Gestaltungsvielfalt in Kameraperspektive, Einstellungsgrößen, Bewegung im Bild, Bewegung mit der Kamera (Fahrten, Zoom), Schärfenverlagerung und vielem mehr. Bei großen Produktionen ist dies normalerweise die Aufgabe des Ersten Kameramannes.

Der Kameraoperator bedient die Kamera, führt also Schwenks und Kamerafahrten aus. Ihm zur Seite steht der Schärfeassistent, der mit Präzision die Entfernung zwischen der Kamera und dem Punkt, der scharf werden soll, messen und mit gutem Gespür die Schärfe mitziehen muss, wenn der Punkt sich bewegt – ohne Überprüfung durch den Blick durch die Kamera...

Der Materialassistent kümmert sich um die Ausstattung der Kamera, wie das Einlegen der Filmrolle in die Kamera oder das Auswechseln von Objektiven. 

Kai-David Husmann © Ausbildung

Grip & Standfotograf
Kai-David Hußmann, Mediengestalter-Auszubildender 

Für besondere Aufnahmen sind Spezialgeräte notwendig, wie zum Beispiel ein Kran, der die Kamera quasi fliegen lässt, oder ein Dolly, wo die Kamera auf Schienen fährt, um weiche Fahrten zu ermöglichen. Der Grip kümmert sich um den Aufbau, das richtige Kalibrieren und die Bedienung dieser Geräte – z.B. kann er die Kamera samt Operator mit einer hydraulischen Hubsäule nach oben oder unten fahren, wenn dies in einer Szene als Gestaltungsmittel gewünscht ist.

Ein Standfotograf schießt während des Filmdrehs Fotos, die im Anschluss für Werbezwecke oder Making-of´s verwendet werden. 

Beleuchtungsmeister
Karsten Diercks/Timo Groth, NDR-Beleuchter/NDR-Veranstaltungstechniker 

Der Beleuchtungsmeister erarbeitet zusammen mit dem Ersten Kameramann das Lichtkonzept, d.h. beide bestimmen zunächst anhand des Drehbuches und in Zusammenarbeit mit der Regie den zu erwartenden Lichtaufwand und bestellen die entsprechende Lichtausrüstung. Am Set koordiniert der Beleuchtungsmeister den Lichtaufbau und die Umsetzung der künstlerischen Ideen. Des Weiteren ist er der Verantwortliche für Stromversorgung und die Sicherheit am Set. 

Beleuchter
Matthias Baumgartner, Veranstaltungstechnik-Auszubildender 

Der Beleuchter richtet das Licht für die entsprechenden Szenen durch Positionierung, Fokussierung oder Ausrichtung der Scheinwerfer und durch Auswahl der entsprechenden (Farb-)Folien ein. 

Frenzie Krüger © Ausbildung

Ton am Set
Frenzie Krüger, Mediengestalter-Auszubildende

Alle Töne – Geräusche und Sprache – müssen am Set auf einem Tonrecorder aufgenommen werden. Durch Kontrolle über Kopfhörer und Messgeräte überprüft der Tonmann, ob die Lautstärke und die Klangqualität für die Aufnahme richtig ist. 

Christopher Linek © Ausbildung

Tonassistenz/Boomoperator
Chris Linek, Mediengestalter-Auszubildender 

Der Assistenz hält über eine Tonangel das Mikrofon, um die Geräusche oder die Sprache richtig abzunehmen. Dabei ist eine Absprache mit der Kamera sehr wichtig, da die Mikrofone zwar im Bild nicht zu sehen sein dürfen, aber dennoch sehr dicht an die Geräuschquelle heran müssen. 

Pia Salchert © Ausbildung

Requisite
Pia Salchert & Tina Pietschmann, Mediengestalter-Auszubildende
Florian Albertsen, Requisiteur 

Die Requisite kümmert sich um die Einrichtung für Außen- und Innenaufnahmen. Bei unserem Film wurde die Wohnung des Ehepaares komplett neu eingerichtet. 

Daniel Stiefelhagen © Ausbildung

Making of
Daniel Stiefelhagen, Christian Valentiner & Andreas Radtke 

Immer mit der Kamera dabei ist Daniel, der Aufnahmen von unseren Filmaufnahmen fürs Internet einfängt und dann zu kurzen Videos zusammen schneidet. Aufgrund von Krankheit springt jedoch Christian kurzfristig für ihn ein. Am Ende wird dabei ein Making of-Film als Bonusmaterial für die fertige DVD entstehen, welcher von Andreas geschnitten wird."

Weiterhin bestimmen noch Maske und Kostüm der Schauspieler die bildliche Gestaltung eines Filmes. 

Wenn das Filmmaterial belichtet wurde, muss das Negativ entwickelt werden. Dadurch erfährt man erst nach dem Dreh, ob die Bilder scharf und richtig belichtet sind. Früher wurden dann diese Filmstreifen direkt geschnitten. Heutzutage werden sie digitalisiert und mit einem digitalen Schnittprogramm bearbeitet. 

Eugen Eisenbart © Ausbildung

Schnitt
Eugen Eisenbart & Christian Valentiner, Mediengestalter-Auszubildende 

Im Schnitt werden die einzelnen Bilder und Einstellungen zu einem Film zusammen gesetzt. Filmtempo und -rhythmus können hier noch maßgebend verändert werden. 

Frenzie Krüger © Ausbildung

Tonnachbearbeitung
Frenzie Krüger & Manuel Zager, Mediengestalter-Auszubildende 

Alle Töne – Sprache, Geräusche, Musik – werden nach dem Bildschnitt im Verhältnis zueinander gemischt und eventuell noch durch Effekte wie Hall verändert. 

Farbkorrektur
Christoph Fobbe, NDR Farbkorrektur 

Jeder Film bekommt durch Farben eine eigene Gestaltung. Farben beeinflussen dabei unser Unterbewusstsein – durch viel Blau kann eine Szene sehr kalt und ungemütlich wirken, durch viele Rot-Töne warm und angenehm. 

Nils Burmeister © Ausbildung

Grafik & DVD-Authoring
Nils Burmeister, Mediengestalter-Auszubildender 

Der Arbeitsbereich der Grafik ist groß – je nach Film entstehen ganze Welten am Rechner. Am Ende der Filmproduktion werden Schriften entworfen, in dem Film als Vor- und Abspann eingefügt und die Bilder und Struktur des DVD-Menüs gestaltet. 

Alle Formen der Berufsbezeichnung sind gleichfalls männlich wie auch weiblich zu verstehen. Zum Beispiel steht der Begriff Produzent sowohl für Produzent als auch für Produzentin.

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