Aufnahmeleiter*in im NDR
Die Ausbildungsgemeinschaft für Medienberufe (AGM) bildet Aufnahmeleiter*innen aus. Der NDR hat dabei die Geschäftsführung übernommen. Weitere Mitgliedsbetriebe sind: BR, HR, RBB, SWR, WDR, SR, und Radio Bremen sowie das ZDF. Die Volontär*innen lernen in längeren Praxisblöcken drei Betriebe und die Herstellung unterschiedlicher Sendeformate kennen und arbeiten unter Anleitung bei Sport-, Magazin- oder Unterhaltungssendungen, Studio und Außenproduktionen mit Kamera-Teams oder dem Übertragungswagen mit.
20 Minuten vor Beginn der Sendung und der Gast steckt im Stau. Wie bringt man ihn jetzt noch rechtzeitig in die Sendung? Gerade an einem neuen Drehort angekommen und es gibt nicht genügend Parkplätze. Was jetzt? Das alles ist Alltag für Aufnahmeleiter*innen: Schnell Lösungen finden, cool bleiben und für eine gute Sendung sorgen.
So verläuft die Ausbildung:
Die Ausbildungsdauer beträgt zwei Jahre jeweils ab 1. Januar. Die Ausbildung wird jeweils in drei Mitgliedsbetrieben absolviert. Diese sind:
- Bayerischer Rundfunk
- Hessischer Rundfunk
- Norddeutscher Rundfunk
- Radio Bremen
- Rundfunk Berlin-Brandenburg
- Saarländischer Rundfunk
- Südwestrundfunk
- Westdeutscher Rundfunk
- Zweites Deutsches Fernsehen
Ausbildungsziel:
Wir möchten dir Freude und Begeisterung an der Organisation von Fernseh-, Hörfunk- und Online-Produktionen, an der Disposition von Menschen mit unterschiedlichen Aufgaben und Bedürfnissen sowie an der Koordination von Ressourcen vermitteln. Dabei sollst du stolz darauf sein, trotz aller Unvorhersehbarkeiten den Zeit- und Kostenplan der Produktion eingehalten zu haben.
Zugleich wollen wir deine Leidenschaft wecken, diese Abläufe mit Leben zu füllen. Menschen innerhalb eines Projektes zusammenzubringen, den Überblick zu behalten, Absprachen zu treffen und einzuhalten, Konflikte zu lösen und nicht zu vergessen: "Zeit ist Geld!". Wie du das alles gleichzeitig schaffen kannst, darum geht es in dieser Ausbildung und in deinem späteren Berufsleben.
Voraussetzungen:
- Abgeschlossene mediennahe Ausbildung oder mediennahes Studium oder Studium und Praktika im multimedialen Bereich sowie
- mindestens ein Praktikum im Bereich professioneller Aufnahmeleitung
- fundierte kaufmännische Kenntnisse
- Verständnis für multimediale Produktionsabläufe
- Teamfähigkeit
- Belastbarkeit
- Organisationstalent sowie überzeugendes, sicheres Auftreten
- Führerschein Klasse B
Ausbildungsinhalte und -verlauf:
Im Januar beginnt die Ausbildung. Fünf Wochen lang wirst du beim Blockseminar in Hamburg in den Beruf eingeführt: Du lernst zum Beispiel, ein Team zu leiten oder Kosten für eine Produktion zu kalkulieren. Aufnahmeleiter*innen arbeiten immer in einem großen Team. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie einzelne Fachgewerke innerhalb des Teams arbeiten, die sich beispielsweise um Ton, Licht, Kamera, Schnitt, Grafik oder Maske kümmern. Auch das lernst du in den ersten Wochen.
Dann gehts in die Praxis. Acht Monate lang arbeitest du in einem der ausbildenden Funkhäuser der ARD. Du hilfst z.B. bei der Produktion von Magazin- und Unterhaltungssendungen, bei Dokumentationen und Live-Events - im Studio und draußen. Dabei wirst du immer von erfahrenen Kolleg*innen begleitet, so dass du jede Frage sofort loswerden kannst.
Im Oktober bist du zum zweiten Theorieblock wieder für 14 Tage in Hamburg. Anschließend vertiefst du dein Praxiswissen bei zwei weiteren Rundfunkanstalten des Ausbildungsverbundes.
Vergütung:
- 1. Ausbildungsjahr: 1.400 Euro brutto
- 2. Ausbildungsjahr: 1.450 Euro brutto
Tipps zur Vorbereitung:
Bewerber*innen sollten deutlich machen, welche Erfahrungen sie im Bereich der Aufnahmeleitung bereits haben - und warum sie sich gerade bei der Ausbildungsgemeinschaft für Medienberufe um ein Volontariat bewerben. Falls keine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung vorliegt, aber fundierte kaufmännische oder betriebswirtschaftliche Kenntnisse nachgewiesen werden können, sollten diese ausführlich dargestellt und mit entsprechenden Nachweisen belegt werden.
Arbeitsproben, falls vorhanden, bitten wir im Anschreiben zu erwähnen und nicht mitzusenden.
Die Ausbildungsgemeinschaft für Medienberufe begrüßt Bewerbungen von Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen.
Bewerbungen von schwerbehinderten Menschen sind uns willkommen. Sie werden bei gleicher Eignung und Befähigung vorrangig berücksichtigt.
Achtung:
Eine Eingangsbestätigung in unserem elektronischen Bewerbungsverfahren wird nur bei vollständig eingereichten Bewerbungsunterlagen und Beantwortung aller Fragen verschickt. Erst dann ist die Bewerbung bei uns eingegangen.
Übernahmechancen:
Im Allgemeinen arbeiten Aufnahmeleiter*innen als freie Mitarbeiter auf Honorarbasis oder mit Projektverträgen für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bzw. für verschiedene Produktionsfirmen.
Da die Ausbildung der AGM einen ausgezeichneten Ruf in der deutschen Film- und Fernsehwirtschaft genießt, sind die Aussichten gut, nach der Ausbildung eine Beschäftigung auf dem freien Markt zu finden. Für einige Auszubildende gibt es nach dem Volontariat auch die Möglichkeit, in einem der Ausbildungsbetriebe einen befristeten Anschlussvertrag zu bekommen.
