Stand: 16.06.2017 15:15 Uhr

NDR Verwaltungsrat berät den Entwicklungsplan 2018, das Eckpunktepapier zum Tarifvertrag Altersversorgung, den Revisions- und Gleichstellungsbericht

Der jährliche Entwicklungsplan des NDR stellt die strategische mittelfristige Ausrichtung der Rundfunkanstalt auf allen Gebieten dar. Der Entwicklungsplan gibt Antworten auf die Handhabung technischer Veränderungen im digitalen Zeitalter und auf die künftige Erfüllung des öffentlichen Auftrags bei völlig verändertem Nutzungsverhalten im Fernsehen, Hörfunk und Internet. Die Umsetzung der durch das Bundesverfassungsgericht bescheinigten Entwicklungsgarantie des öffentlich-rechtlichen Rundfunks steht dabei im Mittelpunkt.

Dr. Dagmar Gräfin Kerssenbrock © NDR
Dr. Dagmar Gräfin Kerssenbrock LL.M., Schleswig-Holstein

"Verlässliche und glaubwürdige Informationen auf allen Verbreitungswegen, sachliche Unabhängigkeit und vertrauenswürdige Kompetenz für Medienkonsumenten aller Generationen müssen das selbstverständliche Markenzeichen eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks sein. Die Orientierungs- und Vermittlungsfunktion des NDR ist angesichts von Fake News, Einfluss sozialer Netzwerke und von Social Bots getriebener Kampagnen noch nie so wichtig gewesen wie heute. Dies ist auch für die Zukunft sicherzustellen", so Dagmar Gräfin Kerssenbrock, Vorsitzende des NDR Verwaltungsrates.

In diesem Sinne hat der Verwaltungsrat auch seine Beratungen zum Unternehmensgegenstand Online aus der Mai-Sitzung fortgeführt. Auch wenn die Zeitungsverleger die Tagesschau-App in Frage stellen und auch wenn die Bundesländer den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu Strukturreformen drängen, müssen glaubwürdige Informationen als Grundlage der demokratischen Willensbildung im TV, Radio, Smartphone, PC oder sonstigen technischen Geräten angeboten werden.

Der Verwaltungsrat begrüßt ausdrücklich das Eckpunktepapier zur Altersversorgung und hofft auf einen Tarifvertrag für die ARD Ende Juli 2017.

Der Verwaltungsrat hat den Revisionsbericht 2016 entgegengenommen und unterstreicht die Bedeutung der sorgfältigen Arbeit der Revision für den NDR. Teil des Revisionsberichtes sind unter anderem auch die stattgefundenen Prüfungen der Landesrechnungshöfe. Der LRH Hamburg hat 2016 "Tatort"-Produktionen des NDR geprüft und nach seinen Maßstäben Budgetüberschreitungen festgestellt. Der Verwaltungsrat weist darauf hin, dass der Rundfunkbeitrag die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sicherstellen soll, indem finanzielle Aspekte von Programmerfolgen entkoppelt werden. Kritik und Empfehlungen des LRH Hamburg stehen im Widerspruch zum Rundfunkstaatsvertrag und werden vom Verwaltungsrat zurückgewiesen.

Ebenfalls zur Kenntnis genommen hat der Verwaltungsrat den Gleichstellungsbericht und die beschriebenen positiven Entwicklungen begrüßt. Es gibt einen ausgeglichenen Frauenanteil bei festen und freien Mitarbeiter. Der Anteil der Frauen in Leitungspositionen hat sich weiter erhöht, das gilt auch für Bereiche, die bisher - z.B. in der Produktion - eher männerdominiert waren. Der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gilt im NDR ein besonderes Augenmerk.