Stand: 04.07.2006 16:06 Uhr

351. Sitzung am 23. Juni 2006

1. Fortschreibung der ARD-Leitlinien zur Programmgestaltung

Der Rundfunkrat hat in seiner 351. Sitzung am 23.06.2006 die ARD-Leitlinien 2007/2008 abschließend beraten.Auf der Grundlage des Rundfunkstaatsvertrages dokumentiert die ARD in diesem Bericht alle zwei Jahre die Erfüllung ihres Auftrages, die Qualität und Quantität ihrer Gemeinschaftsprogramme sowie die geplanten Schwerpunkte der jeweils anstehenden programmlichen Leistungen. Zugleich will die ARD damit den Kontakt mit den Zuschauern weiter verbessern, um in Abstimmung mit deren Bedürfnissen den eigenen Qualitätsanspruch regelmäßig zu überprüfen und das öffentlich-rechtliche Profil ihrer Programme weiter zu entwickeln.

2. Artikel im Hamburger Abendblatt vom 23.06.2006 "Vorstoß für die Zeit nach Plog"

Der am 23.06.2006 im Hamburger Abendblatt erschienene Bericht "Vorstoß für die Zeit nach Plog", in dem die Grundzüge des neuen Rundfunkrates benannt wurden, wurde in der Rundfunkratssitzung eingehend erörtert. Die Gremienmitglieder beauftragten ihren Vorsitzenden, Herrn Dr. Volker Müller, das in dem Zeitungsartikel erwähnte Papier über die künftige Zusammensetzung des Rundfunkrates von den Staats- und Senatskanzleien anzufordern.

3. Zulieferungen des NDR zum Gemeinschaftsprogramm der ARD - Programmfeld Kultur / Feature und Dokumentationen

Herr Schreiber, Leiter des Programmbereichs Kultur im NDR, berichtete den Mitgliedern des Rundfunkrates, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk dem Programmfeld Kultur seit jeher größte Aufmerksamkeit widmet. So produziert der Programmbereich Kultur des NDR Fernsehen für das Erste neben dem klassischen Kulturmagazin "ttt-titel, thesen, temperamente" auch politische und zeitgeschichtliche Dokumentationen, Wissens-Magazine, ReligionsFeature und Alltagsreportagen. NDR Produktionen werden außerdem vom Kinderkanal, 3Sat, Phoenix und den Digitalkanälen der AD übernommen. Besonders hervor hebt Herr Schreiber das umfangreiche Engagement des NDR bei Arte, u.a. mit Themenabenden, Dokumentationen und Fernsehspielen.

4. DVB-T

Herr Lampe, Stellvertretender Intendant und Produktionsdirektor des NDR, informierte den Rundfunkrat über die Versorgung Mecklenburg-Vorpommerns mit dem digitalen Antennenfernsehen DVB-T. Mehr als 90 Prozent der Menschen dort könnten mittlerweile DVB-T über Dachantenne empfangen, allerdings nur die öffentlich-rechtlichen Sender mit zwei Boquets. Nicht versorgt sei die Müritz-Region, was zu Beschwerden geführt habe. Der NDR diskutiere die Problematik intern.

5. Handy-TV

Der Rundfunkrat hat sich ausführlich über den Sachstand "Handy-TV" informieren lassen. Herr Lampe berichtete, dass sich die Verhandlungen schwierig gestalten. Die Handybetreiber streben eine Grundverschlüsselung an und versuchen, für ihre "Transportleistung" ein Entgelt zu erhalten. Dies widerspricht der Forderung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nach einer unverschlüsselten und unveränderten Übertragung ihrer Programme. Das eigentliche Ziel, der Start zur Fußball WM 2006, wurde u.a. auf Grund dieser offenen Frage nicht erreicht. Landesmedienanstalten, Mobilfunkbetreiber und Rundfunkanbieter verständigten sich jedoch auf einen sogenannten "Showcase", in dem ARD und ZDF mit 5 Fernsehprogrammen und 2 Hörfunkprogrammen vertreten sind. Für diesen Showcase konnte man sich auf eine unverschlüsselte Verbreitung der Programme verständigen. Eine endgültige Lösung des Konflikts ist jedoch noch nicht in Sicht.