Stand: 09.05.2023 10:00 Uhr

tagesschau startet auf Mastodon: ARD sammelt Erfahrungen als eigene Digitalplattform

Die Redaktion der tagesschau geht erste Schritte in eine dezentrale Digitalwelt jenseits von Twitter, Instagram und TikTok. Mit der Instanz tagesschau@ard.social will die Social-Media-Redaktion der tagesschau auf dem Microblogging-Dienst Mastodon Erfahrungen mit neuen, nutzerbetriebenen Plattformen sammeln. Das Experiment soll Erkenntnisse liefern, die auch in den Betrieb eigener ARD-weiter Digitalplattformen einfließen.

Kai Gniffke, Vorsitzender ARD: Der Start der tagesschau auf Mastodon ist ein vielversprechender Ansatz, das Internet und Social Media noch einmal anders zu denken – stärker auf die Nutzerinnen und Nutzer fokussiert und weniger abhängig von amerikanischen oder chinesischen Tech-Konzernen. Das bietet die Möglichkeit, neue öffentlich-rechtliche Standards auf Social Media zu setzen. Etwa in Punkto Teilhabe des Publikums, Unabhängigkeit und faktenbasierter, hassfreier Kommunikation.“

Juliane Leopold, Chefredakteurin Digitales ARD-aktuell: Nach unseren frühen und mutigen Starts auf Instagram, TikTok und in den Messenger-Diensten zeigt die tagesschau auch hier, dass sie Bedürfnisse des Publikums erkennt und ernstnimmt. Mit dem Start auf Mastodon erfüllen wir auch einen Wunsch unserer Communities, die vielfach nach Alternativen zu den kommerziellen Plattformen fragen.“

Das Netzwerk Mastodon funktioniert anders als die bekannten Social-Media-Netzwerke. Die Plattform ist nicht im Besitz eines kommerziellen Anbieters, sondern funktioniert über einzelne dezentral aufgebaute Instanzen. In jeder dieser Instanzen bestimmen die User die Regeln mit. Entscheidungen – etwa über die Umgangsformen – liegen also auf den Schultern vieler und werden nicht von nur einem Konzern bestimmt. Mit ard.social hat der Norddeutsche Rundfunk eine solche Mastodon-Instanz aufgebaut, auf dem alle Marken und Redaktionen der ARD aktiv werden können. Neben der tagesschau wird von Anfang an auch der NDR mit einem eigenen Auftritt dabei sein.

Über Mastodon werden – ähnlich wie bei Twitter – Kurznachrichten verteilt. Das Besondere: Im Vergleich zu Twitter werden sie chronologisch dargestellt und unterliegen keinem Algorithmus. Zum Start der sechsmonatigen Testphase setzt die Social-Media-Redaktion der tagesschau mit ihrem Mastodon-Account tagesschau@ard.social auf die Ausspielung starker tagesschau.de-Inhalte. Am Ende der Testphase werden die gesammelten Erkenntnisse ausgewertet und darüber entschieden, ob und wie der Account weiter genutzt wird. 

Wie funktioniert Mastodon? #kurzerklärt

09.05.2023

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