Stand: 16.08.2013 09:45 Uhr

Schleswig-Holsteins Kliniken in der Haftpflicht-Falle

von Nadina von Studnitz

Für Krankenhäuser wird es immer schwieriger sich gegen Behandlungsfehler zu versichern. Das haben Recherchen von NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein Magazin ergeben. Der Grund: Weil die Versicherungen für Behandlungsfehler deutlich mehr zahlen müssen, steigen dementsprechend auch die Versicherungsbeiträge für Krankenhäuser.

Seit Jahresbeginn sind Haftpflichtprämien für die privaten und gemeinnützigen Krankenhäuser in Schleswig-Holstein, nach Schätzungen des Verbandes der Privatkliniken, um vierzig - zum Teil sogar um bis zu einhundert Prozent gestiegen. Verbandsgeschäftsführer Bernd Krämer: "Ich schätze, dass die Erhöhung der Prämien insgesamt zu Mehrbelastungen von bis zu sechs Millionen Euro führt." Dabei geht es um 75 Kliniken im Land. Nicht alle können diese Steigerungen verkraften.

Nach Recherchen von NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein Magazin sind bundesweit nur noch fünf Versicherer bereit, private und gemeinnützige Krankenhäuser gegen Behandlungsfehler zu versichern. Zuletzt hatte sich auch die Provinzial Nordwest aus dem Geschäft zurückgezogen. Die Sparte sei zunehmend unrentabel geworden, begründete Vorstandsvorsitzender Ulrich Rüther die Entscheidung.

Von der Politik fordert der Verband der Privatkliniken nun einen Ausgleich für die Beitragserhöhungen - etwa aus dem Budget der Krankenversicherungen. Dieser Forderung erteilte das Gesundheitsministerium in Schleswig-Holstein eine Absage. Nach Angaben von Gesundheitsstaatsekretärin Langner ist eine zusätzliche Belastung der Patienten keine Lösung für dieses Problem.

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