Fusionsgutachten für Provinzial: Standort Kiel bleibt erhalten - Fast jede zehnte Stelle soll wegfallen
Bei einer Fusion von Provinzial Nordwest und Provinzial Rheinland soll Kiel der Sitz der Lebensversicherungs-Sparte bleiben. Gleichzeitig wird von den zur Zeit insgesamt 5.600 Arbeitsplätzen voraussichtlich fast jeder zehnte abgebaut. Das geht nach Informationen von NDR 1 Welle Nord und Schleswig-Holstein-Magazin aus dem Fusionsgutachten der Unternehmensberater Oliver Wyman und Marsk & McLennan vom 28. März 2013 hervor. Darin schlagen sie den Eigentümern der Provinzial vor, am Standort Kiel das Lebensversicherungs-Geschäft weiter zu führen und die Sach-Versicherungen sowie die Holding auf die Standorte Münster und Düsseldorf zu verteilen. Dabei gehen die Experten - so wörtlich - "von einem Abbau von 400 bis 510 Mitarbeitern" aus. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. Ein Verkauf der Provinzial scheint mit den Fusionsplänen erstmal vom Tisch zu sein.
Das Gutachten lässt offen, ob die fusionierte Provinzial künftig als Anstalt des Öffentlichen Rechts oder als Aktiengesellschaft geführt werden soll. Auch die Frage der Gemeinwohlorientierung sparen die Experten aus. Die Gewerkschaft Verdi fordert, dass die Länder Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz einen Staatsvertrag über die Provinzial abschließen, der die Gemeinwohlorientierung festschreibt. Dies stößt auf Widerstand der Eigentümer, der Sparkassenverbände Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe sowie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.
Morgen werden die Beschäftigten auf einer Betriebsversammlung in Kiel über das Ergebnis des Fusionsgutachtens informiert.
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