Stand: 07.02.2012 15:30 Uhr

Baltic Media Forum: Appell für Kulturstiftung Ostsee und koordinierte Strategie zur Energiesicherheit

von Thorsten Kleine

Mit einem Appell für eine Kulturstiftung Ostsee sowie der Forderung nach einer abgestimmten Strategie zur Energiesicherheit im Ostseeraum und für ein stärkeres gemeinsames Auftreten aller norddeutschen Länder in der Ostseepolitik ist das fünfte Baltic Media Forum in Kiel zu Ende gegangen.

Schleswig-Holsteins ehemaliger Europaminister Gerd Walter setzte sich beim Baltic Media Forum leidenschaftlich für die Gründung einer Kulturstiftung Ostsee ein. Die Ostseegeschichte und die Ostseekultur seien ein gemeinsamer Schatz, der bewahrt und gefördert werden müsse. Solange Kulturaktivitäten und -projekte im Ostseeraum aber weitgehend an politische Entscheidungen gebunden blieben, fehle eine dauerhafte und gesicherte Finanzierung. "Deshalb brauchen wir Förderer, denen die Kultur als Grundlage für die Verständigung und die Zusammenarbeit im Ostseeraum am Herzen liegt und die bereit sind, sich dafür zu engagieren", so Walter.

Die Leiterin der Vertretung St. Petersburg der Handelskammer Hamburg, Gabriele Kötschau, forderte, dass Schleswig-Holstein gemeinsam mit den Ländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen seiner Position mehr Gewicht im Ostseeraum verleihen sollte. Nur wenn der Norden mit einer Stimme spreche, werde er im Ostseeraum wahrgenommen und könne so von den Wachstumspotenzialen in der Region profitieren, so Kötschau. Zuvor hatten sich Matthias Boxberger, Vorstand Netz bei der E.ON Hanse AG, und Per Tryding, Generalsekretär der Ostseehandelskammern (BCCA), für ein abgestimmtes Vorgehen zur Sicherung der Energieversorgung im Ostseeraum ausgesprochen. Die Energienetze und ihr Ausbau könnten grenzüberschreitend enger koordiniert werden. Potenziale sieht Boxberger auch in einer intelligenteren Gestaltung der Netze. Es gehe darum, die bestehenden Netze stärker verteilungsorientiert zu nutzen und die lokale Verwertung von Energie zum Beispiel im Bereich der Elektromobilität und durch lokale Speicher zu erhöhen.

Der Generaldirektor des Sekretariats des Ostseerats, Jan Lundin, zog zum Abschluss des Baltic Media Forums ein positives Fazit. Der Norddeutsche Rundfunk leiste gemeinsam mit der Academia Baltica und der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein einen wichtigen Beitrag für die weitere partnerschaftliche Entwicklung im Ostseeraum. Das Baltic Media Forum sei ein Projekt, das Vorbildcharakter für die Ostsee als Region der Kooperation und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit hat.
Beim Baltic Media Forum diskutierten rund 250 Teilnehmer aus dem gesamten Ostseeraum seit Sonntag über die Entwicklung der Zusammenarbeit im Ostseeraum sowie die Frage nach den Perspektiven für eine künftige Weiterentwicklung und Intensivierung. Eröffnet worden war die Konferenz am Sonntag mit einer Festveranstaltung zum 20jährigen Bestehen des Ostseerats auf Schloss Plön.

Weitere Informationen zum Baltic Media Forum unter www.ndr.de/sh und unter www.academiabaltica.de.

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