Stand: 24.07.2011 16:45 Uhr

Streit um Bäderregelung: Kubicki greift Kirchen an

von Thorsten Kleine

FDP-Fraktionsvorsitzender im Exklusiv-Interview der NDR 1 Welle Nord

In der Auseinandersetzung um die sogenannte Bäderregelung hat sich der Ton verschärft. In einem Exklusiv-Interview mit der NDR 1 Welle Nord warf der FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kubicki den Kirchen vor, die wirtschaftliche Existenz von Menschen im Land zu gefährden. Von der Sonntagsöffnung in den Urlaubsgebieten hingen Arbeitsplätze ab. Die Bäderregelung sei ein Erfolg. Selbst viele Kirchengemeinden in den Badeorten seien daher mit dem Vorgehen ihrer Leitung nicht einverstanden, meint der Liberale. "Doch offenbar ist die Selbstbefriedigung einiger Kirchenfunktionäre wichtiger als die Frage was Menschen in Schleswig-Holstein dient", so Kubicki wörtlich. Die evangelische Kirche hingegen hält die bisherige Regelung für zu weitgehend. Bei bis zu 45 verkaufsoffenen Sonntagen bestehe die Gefahr, dass der Sonntag damit seinen Charakter als "Tag der Entschleunigung" und der Begegnung verliere, so der Bischofsbevollmächtigte der Nordelbischen Evangelischen Kirche Gothart Magaad. Die katholische und die evangelische Kirche hätten der Landesregierung vorgeschlagen, die Bäderregelung auf den Zeitraum von Ende März bis Ende Oktober plus vier weitere Sonntage im Jahr zu beschränken. Dass durch eine Änderung der Bäderregelung Arbeitsplätze gefährdet werden könnten, schloss Magaad nicht aus. Konkrete Zahlen gebe es dafür jedoch nicht. Die Bäderregelung soll nach dem Willen der Kirchen nun gerichtlich auf ihre Verfassungsmäßigkeit überprüft werden.


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