Stand: 19.07.2011 17:15 Uhr

Viele Kündigungen bei der Bundeswehr nur wenige Tage nach Start des Freiwilligendienstes

von N. von Studnitz

Nur knapp drei Wochen nach Start des Freiwilligendienstes gibt es in der Bundeswehr offenbar eine Vielzahl von Kündigungen. Nach Informationen der NDR 1 Welle Nord und des NDR Schleswig-Holstein Magazins quittierten viele der Freiwilligen nach wenigen Tagen wieder ihren Dienst. Allein im Lazarettregiment 11 in Seeth in Schleswig-Holstein haben bereits zehn von insgesamt 76 Freiwilligen die Kaserne verlassen. Ähnliche Quoten verzeichnen auch Standorte in Niedersachsen und Bremen. Ein Bundeswehrsprecher bestätigte, dass die Rekruten nicht nur gesundheitliche Probleme oder zum Beispiel den Wechsel auf einen anderen Arbeitsplatz als Gründe angeführt hätten, sondern auch Probleme mit dem Umgang in der Kaserne. Das Bundesverteidigungsministerium wollte die Entwicklung nicht kommentieren und teilte lediglich mit, das Thema Kündigung sei bekannt. Alle Vorgänge um den freiwilligen Wehrdienst würden wissenschaftlich begleitet und ein erstes Ergebnis werde im Oktober vorgelegt, so die Auskunft aus dem Ministerium.

Möglich sind die Kündigungen der Freiwilligen durch § 54 des Wehrrechtsände-rungsgesetzes. Er sieht für Soldaten und Dienstherren eine Probezeit von sechs Monaten vor. Innerhalb dieser Zeit kann ein Soldat sein Dienstverhältnis kurzfristig kündigen. Der Dienstherr ist an eine Frist von zwei Wochen gebunden. Ursprünglich hatte der ehemalige Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg zum Stichtag 1. Juli mit dem Einrücken von rund 15.000 Freiwilligen gerechnet. Letztlich waren aber nur etwa 3.400 Männer und Frauen in den Kasernen angetreten.


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