Stand: 17.05.2011 15:30 Uhr

NDR Umfrage in Schleswig-Holstein: Grüne legen weiter zu - CDU und SPD fast gleich auf

von Thorsten Kleine

Wenn am kommenden Sonntag in Schleswig-Holstein Landtagswahl wäre, lägen CDU und SPD dicht beieinander. Klarer Gewinner wären Bündnis 90/Die Grünen, die deutlich zulegen könnten. Die FDP und die Partei Die Linke würden den Einzug in den Landtag verpassen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der NDR 1 Welle Nord und des NDR Schleswig-Holstein Magazins.

Die CDU wäre erneut stärkste Kraft in Schleswig-Holstein. Sie käme auf 33 Prozent und würde damit um 1,5 Prozentpunkte im Vergleich zur Landtagswahl 2009 zulegen. Deutlicher Zugewinn bei der SPD: Sie käme auf 31 Prozent - ein Plus von 5,6 Prozentpunkten. Bündnis 90/Die Grünen könnten ihr Ergebnis um 9,6 Prozentpunkte auf 22 Prozent verbessern. Die FDP verliert nach der Umfrage mehr als zwei Drittel ihrer Stimmen im Vergleich zur vorigen Landtagswahl. Sie käme mit minus 10,9 Prozentpunkten jetzt nur noch auf 4 Prozent und würde damit den Einzug in das Parlament verpassen. Ebenfalls nicht im Landtag vertreten wäre die Partei Die Linke: Sie käme auf 2 Prozent -
4 Prozentpunkte weniger als 2009. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), der von der Fünfprozentklausel ausgenommen ist, läge bei 4 Prozent (minus 0,3 Prozentpunkte).

Im Vergleich zur NDR Umfrage vom September 2010 sind die Ergebnisse der beiden großen Parteien relativ konstant geblieben: CDU und SPD kamen damals jeweils auf 32 Prozent. Die Grünen lagen bei 19 Prozent, die FDP kam auf 5 Prozent und die Partei Die Linke auf 4 Prozent. Unverändert geblieben ist das Ergebnis des SSW mit 4 Prozent.

Nach diesen Ergebnissen wären in Schleswig-Holstein drei Regierungskoalitionen möglich - sowohl ein Bündnis von CDU und Grünen (55 Prozent) wie auch eines von SPD und Grünen (53 Prozent). Eine große Koalition (64 Prozent) käme auf eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Sitze im Landtag.


Nach der Landtagswahl 2012 wird es in Schleswig-Holstein in jedem Fall einen neuen Ministerpräsidenten geben. Als Spitzenkandidat wird für die CDU der Landesvorsitzende Christian von Boetticher antreten, für die SPD der amtierende Kieler Oberbürgermeister Torsten Albig. Wäre eine Direktwahl des Regierungschefs möglich, würden sich gegenwärtig 39 Prozent der Befragten für den Sozialdemokraten Albig entscheiden, Christian von Boetticher (CDU) erhielte 34 Prozent der Stimmen. 12 Prozent der Befragten würden keinen von beiden wählen.

Auf die Frage, ob sie es gut finden würden, wenn die Grünen den Ministerpräsidenten stellen würden, antworteten 36 Prozent der Schleswig-Holsteiner mit "fände ich gut". 54 Prozent sagten, "fände ich nicht so gut".

Für die Umfrage wurden vom 13. bis 16. Mai 2011 insgesamt 1000 wahlberechtigte Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswiger-Holsteiner befragt. Die statistische Fehlerquote liegt laut Infratest dimap zwischen 1,4 und 3,1 Prozentpunkten.


Hinweis an die Redaktionen:
Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der "Quelle: Infratest dimap im Auftrag der NDR 1 Welle Nord und des NDR Schleswig-Holstein Magazins" zur Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter www.ndr.de/sh abrufbar.

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