Stand: 15.05.2009 12:05 Uhr

Exklusive NDR Umfrage in Schleswig-Holstein: Mehrheit für Schwarz-Gelb

von N. von Studnitz

Wenn am kommenden Sonntag in Schleswig-Holstein Landtagswahl wäre, gäbe es eine Mehrheit für eine Koalition aus CDU und FDP. Knapp ein Jahr vor dem Wahltermin legen FDP und Grüne deutlich zu, während es bei beiden großen Parteien Verluste gibt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der NDR 1 Welle Nord und des Schleswig-Holstein Magazins.

Die CDU kommt bei der sogenannten Sonntagsfrage auf 37 Prozent der Stimmen und verliert 3,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Ergebnis der Landtagswahl 2005. Die SPD rutscht von 38,7 auf 27 Prozent, ein Verlust von 11,7 Prozentpunkten. Die FDP erreicht 15 Prozent, ein Plus von 8,4 Prozentpunkten, und die Grünen liegen bei 11 Prozent, ein Plus von 4,8 Prozentpunkten. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), für den die Fünf-Prozent-Hürde zur Landtagswahl nicht gilt, käme auf 3 Prozent, ein Verlust von 0,6 Prozentpunkten. Die Partei Die Linke würde mit 4 Prozent den Einzug in das Parlament verfehlen. Bei der Landtagswahl 2005 war sie noch als PDS angetreten und auf 0,8 Prozent gekommen.

Wenn der Ministerpräsident direkt gewählt werden könnte, läge Regierungschef Peter Harry Carstensen (CDU) trotz Verlusten deutlich vor seinem SPD-Herausforderer Ralf Stegner. 52 Prozent der Befragten würden sich für Carstensen entscheiden. Das sind sieben Prozentpunkte weniger als noch vor einem Jahr. 29 Prozent würden ihre Stimme Ralf Stegner (SPD) geben. Er gewinnt sechs Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.

Ein Jahr vor der Wahl stellen die Befragten der Großen Koalition ein schlechtes Zeugnis aus: 61 Prozent sind mit der Arbeit der Landesregierung "weniger oder gar nicht zufrieden". 36 Prozent sind mit der Koalition aus CDU und SPD "zufrieden oder sehr zufrieden".
Neuwahlen sind für die große Mehrheit der Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner zur Zeit kein Thema. 72 Prozent der Befragten sprachen sich gegen vorgezogene Neuwahlen noch in diesem Jahr aus.

Deutlich fällt die Kritik der Befragen zur Krise um die HSH Nordbank aus. Vier von fünf Befragten (80 Prozent) sind mit dem Krisenmanagement der Landesregierung "weniger oder gar nicht zufrieden".

Auf die Frage nach der Einschätzung ihrer persönlichen wirtschaftlichen Lage, sagten 14 Prozent der Wählerinnen und Wähler, es werde ihnen in einem Jahr besser gehen als heute. 59 Prozent beurteilen ihre Lage als fast unverändert. Ein Viertel, nämlich 25 Prozent, erwartet für sich eine wirtschaftliche Verschlechterung.

Für die Umfrage wurden im Zeitraum vom 8. bis 13. Mai 2009 insgesamt 1.000 wahlberechtigte Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner befragt. Die statistische Fehlerquote liegt laut Infratest dimap zwischen 1,4 und 3,1 Prozentpunkten.


Hinweis an die Redaktionen:
Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der Quelle "Infratest dimap im Auftrag der NDR 1 Welle Nord und des Schleswig-Holstein Magazins" zur Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter www.ndr.de/wahl abrufbar.

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