Stand: 23.02.2009 14:51 Uhr

NDR 1 Welle Nord: Sicherungsverwahrung gescheitert - Sexualstraftäter Hilmar N. bleibt auf freiem Fuß

von N. von Studnitz

Die Kieler Staatsanwaltschaft ist nach Informationen der NDR 1 Welle Nord mit ihrem Vorhaben gescheitert, für den überführten und als gefährlich eingestuften Sexualstraftäter Hilmar N. eine nachträgliche Sicherungsverwahrung zu erzielen. Damit bleibt Hilmar N., der bereits im Oktober aus der Haft entlassen worden war, auf freiem Fuß. Oberstaatsanwalt Uwe Wick teilte mit, dass die notwendigen neuen Beweise für eine nachträgliche Sicherungsverwahrung nicht erbracht werden konnten. Die Staatsanwaltschaft habe daraufhin ihren Antrag zurückgezogen. Uwe Wick sagte der NDR 1 Welle Nord: "Wir gingen davon aus, dass eine gewisse Chance bestanden hat für die nachträgliche Sicherungsverwahrung. Allerdings gebe ich zu, uns ist es nicht gelungen insoweit genügend Beweise herbeizuschaffen. Und da muss man sich einfach der gegebenen Gesetzeslage anschließen."

Der Fall hatte im vergangenen Herbst bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Der Sexualstraftäter Hilmar N. war im Oktober aus der Haft entlassen worden. Er hatte eine fünfjährige Haftstrafe verbüßt, weil er seine Stieftochter missbraucht hatte. Therapien während der Haft hatte der Mann verweigert. Gutachter kamen zu dem Schluss, das Hilmar N. eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt und rieten zu anschließender Sicherungsverwahrung. Das scheiterte seinerzeit an einem Formfehler: Einer der Gutachter war langfristig erkrankt krank und konnte nicht aussagen, so dass die Frist verstrich und Hilmar N. freigelassen werden musst. Er lebt zur Zeit in Bremerhaven und steht unter sogenannter Führungsaufsicht.


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