Stand: 23.02.2009 14:47 Uhr

NDR 1 Welle Nord: Landesrechnungshof kritisiert Kurs der Landesregierung bei HSH Nordbank

von N.von Studnitz

Präsident Altmann: "Wir haben Ausstieg frühzeitig empfohlen"

Der Präsident des schleswig-holsteinischen Landesrechnungshofes, Aloys Altmann, kritisiert den Kurs der Landesregierung Schleswig-Holstein in der Krise um die HSH Nordbank. Schleswig-Holstein hätte viel früher die Notbremse ziehen müssen, sagte Altmann im Gespräch mit der NDR 1 Welle Nord. In guten Zeiten sei nicht gut genug gewirtschaftet und geplant worden, um in dieser Krise Spielraum zu haben. Das gelte im Allgemeinen und ganz speziell im Hinblick auf die HSH Nordbank, kritisiert der Landesrechnungshofspräsident.

In der Sendung "Zur Sache" sagte Altmann am Sonntagabend (22. Februar) auf der NDR 1 Welle Nord: "Wir haben dem Land frühzeitig empfohlen, sich von der HSH Nordbank zu trennen, weil die Bank sich in eine Richtung entwickelt hat, die nicht mehr als Landesaufgabe gesehen werden kann. Wenn wir uns heute von der HSH Nordbank trennen würden, würde das nicht nur direkte Folgen für die Arbeitsplätze der Bank in Kiel haben, sondern auch für die mittelständische Wirtschaft, für Unternehmen und für die Arbeitsplätze - in einer Größenordnung, die für das Land und für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein verheerend wäre."

Morgen wollen die Landesregierungen von Schleswig-Holstein und Hamburg entscheiden, wie die HSH Nordbank stabilisiert werden kann. Das favorisierte Modell sieht vor, dass beide Länder zusammen drei Milliarden Euro frisches Kapital in die Bank stecken und für weitere zehn Milliarden Euro bürgen. Altmann sagte, zu diesem Modell gebe es derzeit keine Alternative.


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