Stand: 14.04.2010 17:01 Uhr

Zuviel bestellte Impfstoffe verursachen Millionenschaden bei Niedersachsens Krankenkassen

von Holger Bock

Hannover. Nach Recherchen von NDR 1 Niedersachsen bestellen Niedersachsens Ärzte bei den Apotheken jedes Jahr wesentlich mehr Impfstoffe als tatsächlich gebraucht werden. Allein im Jahr 2008 sind in Niedersachsens Arztpraxen rund 570.000 Impf-Ampullen nicht wendet worden. Impfstoff, der zwar bestellt und mit den Kassen abgerechnet, aber nie verimpft worden ist, immerhin rund 15 Prozent aller bestellten Impfstoffe.

Der Sprecher der niedersächsischen Ersatzkassen, Hanno Kummer bestätigt diese Zahlen. Der Schaden liege allein im Jahr 2008 für die Kassen in Niedersachsen bei zehn Millionen Euro und das Problem nehme von Jahr zu Jahr zu, so Ersatzkassenverbandssprecher Kummer. Betroffen sind Impfstoffe gegen alle möglichen Krankheiten, gegen die saisonale Grippe beispielsweise aber auch gegen Tetanus oder Hepatitis. Die Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen räumt das Problem ein. Die Ärzte würden im Sinne der Patienten lieber zuviel als zu wenig Impfstoffe bestellen, rechtfertigt Sprecher Detlef Haffke das Vorgehen der Ärzte.

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