Stand: 10.09.2009 11:24 Uhr

Medizinischer Dienst in Affäre um Vetternwirtschaft verwickelt

Hannover. Der Medizinische Dienst in Niedersachsen ist offenbar in eine Affäre um Vetternwirtschaft verwickelt. Nach Recherchen von "NDR 1 Niedersachsen" und "Niedersachsen 19.30 Das Magazin" soll die Geschäftsführung über Jahre hinweg Zuwendungen und Sonderzahlungen zu Unrecht erhalten haben.

Konkret geht es um die Besoldung des Geschäftsführers des Medizinischen Dienstes Niedersachsen. Er soll monatlich etwa 2.000 Euro über Jahre hinweg zu Unrecht kassiert haben. Nach Informationen des NDR in Hannover haben diese Zahlungen bereits 1997 unregelmäßig begonnen, sind dann von 2001 an jeden Monat auf das Konto des Geschäftsführers überwiesen worden.

Erst im April dieses Jahres wurden die Zuwendungen auf Druck des Sozialministeriums gestoppt. Seitdem ermittelt der Prüfdienst des Landes gegen den Geschäftsführer. Wer die Zahlungen angewiesen hat ist noch unklar: Sicher scheint zu sein, dass der Verwaltungsrat des Medizinischen Dienstes keinen Beschluss über diese Sonderzahlungen gefasst hat, lediglich die beiden Vorsitzenden des Aufsichtsgremiums, sollen in die Zahlungen eingebunden gewesen sein.

Darum fordern die AOK Niedersachsen und der Ersatzkassenverband nun auch Aufklärung. In einem Brief - der dem NDR Landesfunkhaus vorliegt - verlangen die Kassen bereits, dass der Geschäftsführer die zu Unrecht erhaltenen Zahlungen zurückzahlen soll. Die Rede ist von rund 140.000 Euro.

Ein Ausschuss des Aufsichtsgremiums des Medizinischen Dienstes will am Donnerstag darüber beraten.

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10. September 2009

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