Stand: 05.03.2009 17:05 Uhr

Handball-Bundesligist HSG Nordhorn-Lingen unmittelbar vor Insolvenzverfahren und Zwangsabstieg in die Zweite Liga

von Stefan Gericke

Nordhorn. Der Handball-Bundesligist HSG Nordhorn-Lingen steht unmittelbar vor dem Zwangsabstieg in die Zweite Liga. Auf Grund von Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit wird das Amtsgericht Nordhorn Anfang kommender Woche das Insolvenzverfahren eröffnen. Das bestätigte der Insolvenzverwalter Ulrich Zerrath gegenüber NDR 1 Niedersachsen. Es sei nicht gelungen, Sponsoren zu finden, die den finanziell angeschlagenen Verein unterstützen.

Für Nordhorns Bürgermeister Meinhard Hüsemann brach heute eine kleine Welt zusammen. Er sagte NDR 1 Niedersachsen: "Es tut verdammt weh - insbesondere für die treuen Fans!"

Im vergangenen Jahr haben sie noch den Handball-Europokal gegen Kopenhagen gewonnen. In der kommenden Saison werden die Handballer wieder in der 2. Liga anfangen müssen. Auch der Notverkauf von Nationalspieler Holger Glandorf konnte die Insolvenz der Grafschafter im 10. Erstligajahr nicht mehr abwenden.

Es kündigte sich am Dienstag an, als eine Verwaltungsausschuss-Sitzung in Lingen kurzfristig abgesagt wurde. Statt noch einmal 400.000 Euro zu organisieren zogen die neuen Macher der HSG um Lingens OB Heiner Pott die Reißleine. Eine neuer finanzieller Kraftakt wäre wohl auch kaum zu stemmen gewesen. Denn die großen, potentiellen Sponsoren wie RWE, BP oder Gaz de France blieben bislang weit hinter den Hoffnungen zurück - die Zeit wurde zu knapp.

Die künftigen HSG-Verantwortlichen setzen auf die geplante Emsland-Arena in Lingen. Mit einem Fassungsvermögen von 6000 Zuschauern soll die neue HSG Nordhorn-Lingen von vorn herein finanziell auf gesunde Füße gestellt werden. Nur einer darf dann absolut nicht mehr mitspielen - der bisherige "Mister HSG", Manager Bernhard Rigterink.

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