Stand: 17.12.2008 13:33 Uhr

20. NDR 1 Weihnachtstelefon

von Stefan Gericke

Ehrenamtliche verschenken Zeit am 24. Dezember 2008 Persönliche Ansprechpartner für einsame Menschen

Weihnachten kann für einsame Menschen eine besonders schwere Zeit sein. Daher bieten die großen Kirchen und der Norddeutsche Rundfunk zum 20. Mal einen besonderen Service an: Am Heiligen Abend haben etwa 30 Frauen und Männer aus den beiden großen Kirchen ein offenes Ohr für Menschen, die sich einsam fühlen und die gern mit Jemandem sprechen wollen.

Am 24. Dezember von 18 Uhr bis Mitternacht sind die Ehrenamtlichen am NDR 1 Weihnachtstelefon unter der kostenlosen Rufnummer 08000 - 60 70 80 erreichbar.

Die zahlreichen Gespräche in den vergangenen Jahren haben gezeigt, wie wichtig dieses kostenlose Angebot der Seelsorge am Weihnachtsfest ist. Menschen sind einsam, sie erzählen von Sorgen und Konflikten; sie vermissen gerade in den Weihnachtstagen einen verstorbenen Angehörigen, erzählen von Streit in der Familie, sie leiden unter Krankheiten und Depressionen. Die Anrufer erkundigen sich nach dem Sinn des Weihnachtsfestes oder bedanken sich für das Angebot.

"Übrigens erwartet kaum jemand, dass sofort am Telefon ein Konflikt gelöst oder Not gelindert werden kann" sagt Johannes Hayunga aus Norden, der sich seit sechzehn Jahren am Weihnachtstelefon meldet, "aber viele freuen sich, wenn einfach jemand zuhört, ihnen Zeit schenkt - gerade am Heiligen Abend!"

Fast 1.000 Stunden haben evangelische und katholische Christen, unter ihnen Ordensleute, Pastorinnen und Pastoren, Lebensberater und ehrenamtliche Seelsorgerinnen, an den letzten zwanzig Weihnachtsfesten "verschenkt". Sie waren für Menschen da, die mit jemandem sprechen wollten. Die NDR-Landesprogramme in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Hamburg und Schleswig Holstein weisen auf den besonderen Service hin und übernehmen die Telefonkosten.

Für Dr. Margot Käßmann, die Bischöfin der ev.-luth. Landeskirche Hannovers, ist das "NDR 1 Weihnachtstelefon" ein ganz besonderes Geschenk: "Das Weihnachtstelefon hat einen langen Atem bewiesen. Ich danke allen, die in den vielen Jahren Heiligabend nicht nur an sich und ihre Familien gedacht haben, sondern auch Zeit hatten für Menschen, die allein sind oder die Sorgen bedrücken. So wird die Friedensbotschaft der Weihnacht ganz praktisch umgesetzt."

Auch der Osnabrücker Bischof Dr. Franz-Josef Bode dankt den Frauen und Männern, die Jahr für Jahr am Heiligen Abend anderen am Telefon zuhören. "Gerade an Weihnachten melden sich Erinnerungen und Gefühle, die sonst verdrängt werden, die aber ausgesprochen werden müssen. Die Telefonaktion setzt die Botschaft von Weihnachten um: Weil Gott für uns Menschen da ist, wollen auch wir füreinander da sein", so Bischof Bode.

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