Stand: 28.11.2013 16:00 Uhr

Schweinebauern verletzten Tierschutzgesetze

von Kerstin Wolf

Viele Schweineställe in Niedersachsen verletzen offenbar Tierschutzgesetze. Das ergaben Recherchen des NDR Regionalmagazins Hallo Niedersachsen. Aktivisten der Tierrechtsorganisation "Animal Rights Watch" ("Ariwa") stellten NDR Reportern Filmmaterial von mehreren Recherchebesuchen zur Verfügung, das die Situation der Schweine in einigen Ställen im Landkreis Cloppenburg dokumentiert. Die Filme von "Ariwa" belegen systematische Rechtsverstöße:

Obwohl es seit elf Monaten eindeutig verboten ist, halten niedersächsische Landwirte ihre Sauen offenbar immer noch das ganze Leben lang in Kastenständen. In zwei von fünf überprüften Sauenhaltungen gab es massive Verstöße. Nach der neuen Tierschutzverordnung vom 1. Januar 2013 dürfen Sauen beispielsweise maximal vier Wochen in Kastenständen gehalten werden. Das sind Käfige, in denen die Tiere einzeln fixiert werden. Oftmals waren sie weit länger als erlaubt in den Käfigen. Weil die Aktivisten die Ställe zufällig aussuchen, gehen sie davon aus, dass ihre Ergebnisse repräsentativ sind.

Seltene Kontrollen durch die Veterinärämter
Nach Angaben von Thomas Blaha von der Tierärztlichen Hochschule Hannover werden die Betriebe im Durchschnitt nur alle zehn Jahre kontrolliert. Die Personaldecke der Veterinärämter sei dafür einfach zu dünn. Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Bündnis90/ Grüne) will jetzt nochmal nachhaken, wie und wie oft die Ämter in den Betrieben prüfen. Auf EU-Ebene sollten die Kastenstände, so Meyer, jedoch ganz verboten werden.

Mehr zum Thema heute Abend in Hallo Niedersachsen um 19.30 Uhr im NDR Fernsehen.


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