Stand: 23.11.2012 14:06 Uhr

Neue Vorwürfe gegen Niels Stolberg

von Christina Gerlach

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ehemaligen Reeder und seine Anwälte wegen Verdacht der Gläubigerbegünstigung

Oldenburg. Die Oldenburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den ehemaligen Reeder der Bremer Beluga-Reederei Niels Stolberg und gegen zwei seiner Anwälte aus Frankfurt. Die Staatsanwaltschaft ließ mehrere Objekte durchsuchen, nach NDR Informationen in Norddeutschland, aber auch in Frankfurt.

Der Vorwurf: Stolberg soll im März 2011 seine Motoryacht für eine knappe halbe Million Euro verkauft haben, zu einem Zeitpunkt, als bereits klar war, dass er zahlungsunfähig sein würde und nur drei Wochen, bevor er Privatinsolvenz angemeldet hat. Das geht aus Unterlagen hervor, die dem NDR vorliegen. Fast die gesamte Summe aus dem Verkauf, nämlich 449.050 Euro, soll dann auf ein Konto von Stolbergs Strafverteidiger Hanns W. Feigen geflossen sein.

Die Anwälte der Frankfurter Kanzlei Feigen Graf vertreten den Ex-Chef der ehemaligen Bremer Beluga-Reederei in Bremen. Dort ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Kreditbetrugs, Bilanzfälschung und Veruntreuung von Spendengeldern gegen Stolberg. Hanns W. Feigen hat Stolberg zu beiden Vernehmungsterminen bei der Staatsanwaltschaft im März 2011 und Anfang Juli dieses Jahres, begleitet. Mit einer Anklage wird Anfang kommenden Jahres gerechnet.

Sollte der neue Vorwurf, der Verkauf der Motoryacht, zutreffen und Stolberg versucht haben, so seinen Gläubigern Vermögen zu entziehen, müsste sich der Ex-Reeder wegen dieses Vergehens und seine Anwälte wegen Beihilfe verantworten. Als Strafmaß sieht das Gesetz eine Geldstrafe oder Haft bis zu zwei Jahren vor. Möglicherweise müsste der Verkauf der Motoryacht rückabgewickelt werden. Niels Stolberg wollte sich auf NDR Anfrage nicht äußern.


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23. November 2012

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