Stand: 22.03.2012 15:00 Uhr

Programmtipp aktuell" NaturNah: Die Försterin"

Sendung: Dienstag, 27. März 2012, 18.15 - 18.45 Uhr, NDR Fernsehen

Als Revierförsterin muss Antje Feldhusen (48) immer abwägen, Naturschutz und Holzwirtschaft - um beides muss sie sich in ihrem Wald bei Adelebsen (Kreis Göttingen) kümmern. Auf den ersten Blick ist das zwar ein Widerspruch, doch die Försterin hat eine pragmatische Antwort darauf gefunden: "Es geht eben nicht um den Einzelbaum, sondern immer um den Wald als Ganzes." Ob ein Baum stehen bleibt, oder gefällt wird, entscheidet sie daher immer von Fall zu Fall. Manch alter Stamm dient Vögeln und anderen Tieren als Lebensraum, sein ökologischer Wert lässt sich nicht in Geld bemessen.

Für das nahe Sägewerk liefert der Wald von Antje Feldhusen den Holznachschub - 1.500 Hektar Buchen, Eichen und Fichten, aus denen später Bretter und Möbel werden. Wo die Forstarbeiter die dicksten Stämme ernten, bleibt jedoch nicht lange eine Lichtung, denn schon bald darauf wird aufgeforstet. Douglasien und Buchen kommen dazu ab April in die Erde, bis zu 4.000 an einem Tag. Dafür erhält die Försterin Unterstützung von Forststudenten - sie schaffen sich damit die Grundlage für ihr eigenes späteres Berufsleben. "Der Wald in Deutschland wächst jährlich um fast 3.500 Hektar, es wird also auch in Zukunft noch viel zu tun geben für uns Förster", ist sich Antje Feldhusen sicher.

Ein Baum im Wald der Försterin hat jedoch bislang jeder Säge getrotzt. Die "Schweineeiche von Adelebsen" ist ein offizielles Naturdenkmal, mindestens 350 Jahre alt und gut sechs Meter dick im Umfang. Sie ist der älteste Baum im Revier. Mit besonderer Aufmerksamkeit kümmert sich die Försterin auch um die seltene Elsbeere, den Baum des Jahres 2011. Ihre Früchte schmecken zwar nicht, dafür ist ihr hartes Holz immer schon begehrt gewesen, was ihr schließlich fast zum Verhängnis wurde.

Ob Rote Waldameise, Mistkäfer oder Radnetzspinne - viele Kleinstlebewesen sind der Försterin willkommen. Anders sieht es beim Borkenkäfer aus, seinem Appetit fallen ganze Fichtenbestände zum Opfer. "Wir stellen auch Käferfallen auf, aber manchmal hilft eben nur großräumiges abholzen. Nur so retten wir den Bestand", erklärt Antje Feldhusen.

Der Wald von Antje Feldhusen ist Heimat von fast 7.000 Tierarten, darunter auch Fuchs und Dachs. Doch nicht immer gelingt es ihr, sie alle zu beschützen. Als sie am Straßenrand einen leblosen Jungdachs findet, ist für sie jedoch gleich klar, dass sein Tod nicht umsonst gewesen sein soll. Ihr Wald beherbergt auch einige Nester des Rotmilans, der gerade in der Brutzeit steckt. Die Nahrungssuche kommt für den geschützten Raubvogel während dieser Zeit naturgemäß immer etwas zu kurz. Auf einer Waldlichtung steht ein Holzgestell, das den Rotmilanen als Fütterungsplatz dient - für den toten Dachs findet sich hier bald ein dankbarer Abnehmer aus der Luft.

"NaturNah" begleitet die Revierförsterin Antje Feldhusen ein ganzes Jahr lang durch ihren Wald zu den großen und kleinen Bewohnern und zeigt, wie abwechslungsreich und spannend das Leben in einem der schönsten Reviere Niedersachsens sein kann.

"NaturNah: Die Försterin". Zu sehen ist die 30-minütige Natur-Dokumentation am Dienstag, den 27. März 2012 um 18.15 Uhr im NDR Fernsehen. Wiederholt wird die Sendung am Folgetag um 13.00 Uhr.

Das NDR Fernsehen sendet wochentags um 18.15 Uhr spannende, unterhaltsame Reportagen und Dokumentationen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Am Montag beginnt die Woche mit der Reihe "die nordreportage", es geht weiter mit "NaturNah", "So ein Tag!", "Typisch!" und am Freitag macht der NDR "Lust auf Norden". Jeden Dienstag widmet sich das NDR Fernsehen mit der Sendung "NaturNah" des Themas Natur im weitesten Sinne: also alle Themen rund um Natur, Tiere, Landstriche, Essen und ähnliches.


An die Redaktionen:
Für Rückfragen steht Ihnen gern zur Verfügung:
NDR Landesfunkhaus Niedersachsen | Programmbereich Fernsehen | Redaktion "NaturNah" | Tel. 0511 988- 2458.

Fotos: www.ard-foto.de

NDR Logo
Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: https://www.ndr.de/der_ndr/presse/mitteilungen/pressemeldungnds1149.html