Stand: 02.02.2012 09:45 Uhr

die nordstory - Winter im Norden

Sendung am Freitag, 3. Februar 2012 um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen

Steffi Lehmann ist die erste und bisher einzige Schornsteinfegerin in Mecklenburg-Vorpommern. Im Sommer kann jeder den Job machen. Aber im Winter, wenn es richtig kalt wird, wenn die Kamine brennen, die Heizungen auf Hochtouren laufen, dann wird ihre Arbeit mitunter auch zur Schlitterpartie. Selbst ein milder Winter bedeutet eine große Herausforderung für Schornsteinfeger. Steffi Lehmann wird aber dafür belohnt mit den schönsten Ausblicken über Schwerin.

Neuwerk, Hamburgs Insel in der Elbmündung, ist im Winter für Besucher nicht zugänglich. Die Fähre ab Cuxhaven verkehrt in dieser Zeit nicht. Die etwa 35 Bewohner Neuwerks fahren nur noch sporadisch zum Festland, nicht mehr mit den pferdebespannten Wattwagen, nur noch mit dem Trecker. Die Insel wird zu einer kleinen geschlossenen Welt, eine "norddeutsche Nussschale" mit eindrucksvoller ursprünglicher Natur.

Matthias Nanz ist vielleicht der Letzte seiner Art, denn die Fischerei ist ein hartes Geschäft. Seine Tochter macht jedenfalls keinerlei Anstalten, den Kutter zu übernehmen, wenn er das Rentenalter erreicht hat. Nanz gehört zur Dynastie der Fischer vom Holm in Schleswig. Sein Vater war Fischer wie vor ihm sein Großvater, dessen Vater usw. Ihr Revier ist seit Generationen die Schlei zwischen Schleswig und Kappeln. Dort fangen sie Hering, wenn es die Schwärme zum Laichen in die lange schmale Förde zieht.

Doch Matthias Nanz fährt außerdem auf die Ostsee hinaus. Im Winter fischt er Dorsch, im Frühjahr Steinbutt. Und das bei jedem Wetter, bei Eis und Schnee und rauer See. Oft ist das kein Vergnügen, aber Fischer hat er gelernt, und Fischer ist das, was er sein will. Daran konnten bisher weder die Witterung noch die Politik etwas ändern.

Den Fang liefert er bei der Genossenschaft und beim Fischrestaurant auf dem Holm ab. Zu Hause brät er sich auch gern selbst ein Stück Dorsch in der Pfanne, denn schließlich ist Fisch gesund.

Bei der Holzernte im Buchenwald treffen harte Männer, eisige Kälte und trockene Bäume aufeinander. Alle Jahre wieder kreischen im Winter die Motorsägen durch den Forst bei Seesen am Harz. Die hohen Bäume haben um diese Jahreszeit auch ihre letzten Blätter verloren und sind reif zum Fällen. Es bleibt wunderbar trockenes Holz, das sofort nach dem Schlagen verarbeitet werden kann: zu Möbel, Papier und Baumaterial. Dann ist auch der Mann nicht weit, der weiß, dass er sich aus den Kronen das Brennholz für den Kamin schlagen kann.

Eines ist allen Männern bei der Holzernte oberstes Gebot: die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes. Das heißt, es werden nie mehr Buchen gefällt als nachwachsen können.

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