Stand: 13.01.2012 16:45 Uhr

Wirtschaftsvertreter aus Niedersachsen fordern Wulff-Rücktritt

von Regine Schramm

Seevetal - Führende Wirtschaftsvertreter aus Nordost Niedersachsen haben den Rücktritt von Christian Wulff gefordert. Der Bundespräsident habe seine Glaubwürdigkeit eingebüßt, sagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungswirtschaft und Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI), Jürgen Abraham.

Auch der Präsident des Arbeitgeberverbandes Nordost-Niedersachsen, Heiko Westermann, hat den Rücktritt von Wulff gefordert. Der Unternehmer aus Lüneburg sagte am Nachmittag in einem Interview mit NDR 1 Niedersachsen ,,Für mich ist Christian Wulff als Bundespräsident nicht mehr tragbar, er hat seine Glaubwürdigkeit verwirkt".

Jürgen Abraham, Unternehmer aus Seevetal im Kreis Harburg, sagte im Radio-Interview, dass Wulff mit seinem Verhalten dem Ansehen des Amtes geschadet habe und es nicht mehr ausüben könne: "Ihm fehlt die Autorität, ihm fehlt jetzt das, was moralische Instanz darstellt, das ist seine Kraft, eine moralische Instanz zu sein, ein Notar des deutschen Volkes zu sein und das kann er nicht mehr sein".

Abraham sagte weiter, er sei überzeugt davon, dass die Kanzlerin das auch so sieht und ihre Entscheidung schon getroffen habe. Sie habe nur ein Problem: die wenigen Stimmen Mehrheit der schwarz-gelben Koalition "und ob die nachher tragen für einen neuen Kandidaten, bei der schwachen FDP muss man sich natürlich fragen, und ich glaube, dass sie da versucht Klarheit hineinzubringen, um einen neuen Präsidenten zu installieren." Das dies notwendig ist, daran hat Jürgen Abraham keinen Zweifel: "Stellen sie sich vor, Wulff stellt sich vor eine Schulklasse und sagt, seid gerade, seid fleißig, ehrlich und offen zu Eltern, Lehrern und Mitschülern - die moralische Instanz hat er nicht mehr."

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13. Januar 2012

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