Stand: 21.10.2011 09:40 Uhr

Behindertenverbände begrüßen ARD-Pläne zum weiteren Ausbau barrierefreier Angebote

Der Fahrplan der ARD zum Ausbau barrierefreier Angebote im Fernsehen findet die Unterstützung der Spitzenverbände der Behinderten. Das sagten übereinstimmend Vertreter des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes, des Deutschen Gehörlosen-Bundes und des Deutschen Schwerhörigenbundes bei einem Treffen mit ARD Vertretern beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg, zu dem NDR Intendant Lutz Marmor eingeladen hatte.

"Wir freuen uns über die Vorreiterrolle der ARD beim Thema Barrierefreiheit", so Alexander von Meyenn, Vizepräsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes. "Wir erwarten jetzt, dass der angekündigte Maßnahmenkatalog wie versprochen bis Ende 2013 umgesetzt wird". Carsten Ruhe vom Bund der Schwerhörigen sagte: "Besonders begrüßen wir die Pläne für einen weitreichenden Ausbau der Untertitelung im Ersten."

Hans-Werner Lange, Vizepräsident des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands, lobte den konstruktiven Dialog zwischen der ARD und den Verbänden. "Die ARD hat bei der Barrierefreiheit schon eine Menge getan. Dass sie ihre Bemühungen weiter verstärken will, bewerte ich ausgesprochen positiv", so Lange. Dann sei der ab 2013 geplante Haushaltsbeitrag in Höhe von einem Drittel des allgemeinen Satzes auch für bislang befreite Blinde und Sehbehinderte akzeptabel.

Die Intendantinnen und Intendanten der ARD hatten Anfang September in Potsdam beschlossen, dass bis Ende 2013 alle Erstsendungen im Ersten für gehörlose und schwerhörige Zuschauerinnen und Zuschauer mit Untertiteln versehen werden sollen. Zudem will die ARD künftig alle fiktionalen Formate sowie Tier- und Naturfilme im Hauptprogramm in einer Hörfilmfassung für blinde und sehbehinderte Menschen anbieten. Auch in den Dritten Programmen der ARD wird der Anteil barrierefreier Sendungen deutlich erhöht.

NDR Intendant Marmor, der die Pläne der ARD den Vertretern der Behindertenverbände vorstellte, betonte, die ARD mache Angebote für alle: "Wir sehen es deshalb als Verpflichtung, einen möglichst barrierefreien Zugang zu unseren Angeboten zu ermöglichen. Das Fernsehen ist nach wie vor das Leitmedium in Deutschland. Deshalb setzen wir unsere Schwerpunkte beim Ausbau der reichweitenstarken Programme, um möglichst vielen die Teilhabe am Gemeinschaftserlebnis Fernsehen zu ermöglichen", so Marmor. Am Treffen mit den Spitzenverbänden der Behinderten nahmen Vertreter von BR, NDR, SWR und WDR teil.

Derzeit sendet Das Erste etwa 37 Prozent des Programms mit Untertiteln, die auf der Videotext-Seite 150 verfolgt werden können.


21. Oktober 2011/MG

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