Stand: 13.10.2011 11:14 Uhr

NDR Themennacht "50 Jahre türkische Einwanderung" mit Filmen von Fatih Akin, Yilmaz Arslan und Özer Kiziltan

Sendetermin: Sonnabend, 15. Oktober, ab 23.10 Uhr, NDR Fernsehen

Am 30. Oktober 2011 jährt sich zum 50. Mal der Abschluss des Anwerbeabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei, das die Einwanderung türkischer Arbeitskräfte ermöglichte. Das NDR Fernsehen zeigt aus diesem Anlass in einer Themennacht drei preisgekrönte Produktionen, die das deutsch-türkische Verhältnis thematisieren. Den Auftakt macht Fatih Akins Film "Auf der anderen Seite". Darauf folgt "Brudermord" von Yilmaz Arslan und im Anschluss "Takva - Gottesfurcht", bei dem Özer Kiziltan Regie führte.

Die Beiträge der NDR Themennacht im Einzelnen:

23.10 Uhr: Auf der anderen Seite
Fatih Akins Film "Auf der anderen Seite" zeigt sechs Protagonisten, deren Geschichte unterschiedlicher nicht sein könnte - ebenso wie die Umstände, die sie in Deutschland und der Türkei zusammenführen. Die Protagonisten des Films sind der Witwer Ali (Tuncel Kurtiz) und sein Sohn Nejat (Baki Davrak), die Prostituierte Yeter (Nursel Köse) und ihre Tochter Ayten (Nurgül Yesilcay) sowie die deutsche Studentin Lotte (Patrycia Ziolkowska) und deren Mutter Susanne (Hanna Schygulla).
Fatih Akin wurde für sein Drehbuch 2007 u. a. bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes und mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Beim Deutschen Filmpreis 2008 gewann Fatih Akins Werk in den Kategorien "Bester Spielfilm", "Regie", "Drehbuch" und "Schnitt".

1.00 Uhr: Brudermord
In Yilmaz Arslans Film geht es um die Freundschaft der zwei jungen Kurden Azad (Erdal Celik) und Ibo (Xewat Gectan), die in Deutschland durch eine feindliche Umwelt und gewalttätige Strukturen auf eine Reihe von Bewährungsproben gestellt wird. Sie treffen in einer U-Bahn auf die Türken Ahmet (Oral Uyan) und Zeki (Bulent Buyukasik). Die Situation eskaliert und endet für Ahmet tödlich, als Azads Bruder Semo (Nurettin Celik) ihn niedersticht. In beeindruckenden, mitunter äußerst harten Bildern beschreibt das bedrückende Drama ein Leben im kulturellen und ethnischen Niemandsland und zeigt den Zwang seiner Hauptfiguren, sich einer Gesellschaft anpassen zu müssen, die sie innerlich verachten.
Arslans Werk erhielt den "Silbernen Leoparden" auf dem Internationalen Filmfestival Locarno.

2.30 Uhr: Takva - Gottesfurcht
In "Takva" thematisiert der junge türkische Regisseur Özer Kiziltan das Aufeinanderprallen von fanatischem Glauben und westlicher Lebensweise. Der strenggläubige Moslem Muharrem (Erkan Can) richtet sein Leben ganz nach den Regeln eines erzkonservativen Ordens in Istanbul aus. Dann wird er zum ersten Mal mit der modernen Welt konfrontiert und muss entdecken, dass auch er der Versuchung durch vermeintliche Sünde, Heuchelei und Gotteslästerung nicht widerstehen kann. Eine Erkenntnis, die für ihn zur unerträglichen Qual wird. Weitere mitwirkende Schauspieler sind Meray Ülgen, Güven Kirac, Öznur Kula, Settar Tanriögen, Erman Saban und Engin Günaydin.
In den türkischen Kinos verzeichnete "Takva" mehr Besucher als die Kassenschlager "Casino Royale" und "Borat". Die Produktion von corazón international in Koproduktion mit Yeni Sinemacilar entstand 2006 in der Türkei und Deutschland und erhielt u. a. den Preis der Internationalen Filmkritik in der Panorama-Sektion auf der Berlinale 2007.


13. Oktober 2011/JK

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