"Meine Tränen am 11. September" - Altkanzler Gerhard Schröder zu Gast bei "Wickerts Bücher"
Sendung: Sonntag, 11. September, 13.00 Uhr, NDR Kultur
Ulrich Wickert und Gerhard Schröder - beide haben sie den 11. September 2001 aus ganz unterschiedlichen Perspektiven erlebt, beide sind vom ihm emotional durchgeschüttelt worden, und beide sprechen am Sonntag, 11 September, ab 13.00 Uhr in der Sendung "Wickerts Bücher" darüber.
Als Bundeskanzler Gerhard Schröder am Nachmittag des 11. September 2001 auf Geheiß seiner Büroleiterin den Fernseher einschaltete, sah er das Unfassbare, das auch zehn Jahre danach noch schwer in Worte zu fassen ist. "Diese Stunden sind mir heute noch emotional sehr nah. Eine fürchterliche Situation: aus den Fenstern springende Menschen, die aus Angst vor Verbrennung sich den Todessprung antaten. Und warum sollte ich nicht gestehen, dass ich auch geweint habe?", sagt Gerhard Schröder im Gespräch mit Ulrich Wickert, der wiederum damals zur selben Zeit im Ersten die Sondersendung über die Attentate in New York und Washington moderierte und sich voller Zweifel fragte, ob er über die in den Tod springenden Menschen sprechen solle oder nicht. Der 11. September 2001: ein Tag des Terrors, ein Tag der Tränen ...
Es war aber auch ein Tag, der schnell zur Nüchternheit, zu durchdachten Entscheidungen zwang, meint Gerhard Schröder, der in seiner Autobiografie mit eben dem Titel "Entscheidungen" über nichts so ausführlich schreibt wie über die Konsequenzen von "Nine Eleven". Ulrich Wickert spricht in der Sendung mit dem Altkanzler über diesen Prozess der Entscheidungen: über die Erklärung "unbedingter Solidarität" mit dem Bündnispartner USA, über die Beteiligung am Einsatz in Afghanistan und die sich daran entzündenden innenpolitischen Konflikte, über die Ablehnung des Irak-"Abenteuers", das Zerwürfnis mit US-Präsident Bush und über die bis in die heutigen Tage hineinreichenden Folgen für die deutsche Außenpolitik. Die persönliche, intensive Erinnerung an einen Tag, der die Welt veränderte: in "Wickerts Bücher" auf NDR Kultur.
8. September 2011 / RC
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