Stand: 12.08.2011 15:29 Uhr

"Hamburg Journal": "Türken-Musa" will nach Hamburg zurückkehren

Die als "Türken-Musa" bekannte Rotlichtgröße Musa A. (43) hat seine Rückkehr aus der Türkei nach Hamburg angekündigt. Spätestens im Frühjahr 2012 werde er wieder in der Hansestadt sein, sagte der mehrfach verurteilte Straftäter dem "Hamburg Journal" im NDR Fernsehen. Zurzeit befindet sich der Mann, der jahrelang als einer der einflussreichsten Kriminellen der Stadt galt, im türkischen Izmir. Von der deutschen Justiz war er im Mai 2011 nach Verbüßung einer Haftstraße in die Türkei abgeschoben worden.

"Ich bin Hamburger, ich fühle mich als Hamburger und ich werde auch nach Hamburg kommen und da weiter leben", sagte der 43-Jährige dem NDR. Musa A., der seit 1980 in Deutschland lebt, hatte in den 90er-Jahren seine kriminelle Karriere auf dem Hamburger Kiez begonnen und u. a. mit Schutzgelderpressung sein Geld verdient. 2003 war er das erste Mal in die Türkei abgeschoben worden. Nach seiner Rückkehr 2008 nach Hamburg hatte es Streitigkeiten zwischen ihm und Zuhältern gegeben, die ihm angeblich Geld schuldeten. Folge war wenig später eine spektakuläre Schießerei an einer Hamburger Tankstelle. Der Vorfall sorgte weit über Hamburgs Grenzen hinaus für Schlagzeilen.

Nach Jahren der Ruhe hat es in der Hamburger Rotlicht-Szene in den vergangenen Monaten wieder verstärkt Auseinandersetzungen gegeben. Die Polizei und die Hamburger Innenbehörde wollten sich zu der Ankündigung des 43-jährigen Musa A. nicht äußern. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) sieht kaum eine Handhabe, die Rückkehr des abgeschobenen Straftäters nach Hamburg zu verhindern. "Grundsätzlich kann man nicht sicherstellen, dass abgeschobene Personen nicht wieder nach Hamburg zurückkehren", sagte Hamburgs DPolG-Chef Joachim Lenders. "Wir leben in einem freien Europa und wir haben Grenzen, die einfach durchlässiger sind als noch vor 20, 30 Jahren."

12. August 2011/RP

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