Stand: 29.06.2011 14:38 Uhr

NDR Umfrage in Mecklenburg-Vorpommern: SPD vorn, CDU macht Boden gut

Zweieinhalb Monate vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern liegt die SPD in der Wählergunst weiter vorn, aber die CDU kann den Abstand verkürzen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von infratest-dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks. Wenn schon am kommenden Sonntag ein neuer Landtag gewählt würde, könnten die Sozialdemokraten 34 Prozent der Stimmen gewinnen (wie schon bei der letzten NDR Umfrage im April 2011). Die CDU steigerte sich im Vergleich zum Frühjahr 2011 auf 30 Prozent (+ 3 Punkte). Im Vergleich zur letzten Landtagswahl 2006 würden sich damit beide Parteien verbessern - um knapp vier Prozentpunkte (SPD) bzw. rund einen Prozentpunkt (CDU).

Die Linke würde in etwa ihr Ergebnis der letzten Landtagswahl halten. Sie erreicht in der aktuellen Umfrage 17 Prozent (- 3 Punkte im Vergleich zum Frühjahr). In der aktuellen politischen Stimmung würden auch die Grünen in den Landtag einziehen. Sie sind bisher nicht im Landesparlament vertreten. Mit 8 Prozent schneiden sie allerdings etwas schlechter ab als bei der letzten Umfrage (- 2 Punkte). Nicht mehr im Landtag vertreten wäre dagegen die FDP: Sie käme nur auf 4 Prozent der Stimmen, konnte sich aber seit dem Frühjahr leicht verbessern (+ 1 Punkt). An der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würde nach dieser Umfrage auch die NPD, die bei der Landtagsahl 2006 noch mehr als sieben Prozent der Stimmen erhalten hatte. Aktuell liegt sie bei 4 Prozent, das ist 1 Punkt mehr als im April.

Der Umfrage zufolge könnte die Große Koalition in Schwerin ihre Arbeit fortsetzen. Die Zufriedenheit mit der schwarz-roten Landesregierung hat offenbar noch einmal zugenommen. Jetzt äußern sich 50 Prozent der Befragten zufrieden mit der Regierungsarbeit. Der Anteil der Unzufriedenen hat abgenommen, liegt aktuell bei 47 Prozent.

Die Zusammenarbeit von SPD und CDU ist für 61 Prozent der Befragten die bevorzugte Regierungskoalition für Mecklenburg-Vorpommern. Ein Bündnis von SPD und Grünen unterstützen 48 Prozent der Wahlberechtigten. Eine Koalition aus SPD und Linken wollen 37 Prozent. Weiter an Attraktivität verloren hat Schwarz-Gelb: Nur 25 Prozent der Bürger wollen eine Landesregierung aus CDU und FDP.

Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) kann offenbar mit einem erheblichen Amtsbonus rechnen. Bei einer Direktwahl des Regierungschefs würden sich jetzt 67 Prozent für den Amtsinhaber entscheiden. Der Herausforderer, Lorenz Caffier von der CDU, liegt mit einem Ergebnis von 12 Prozent deutlich zurück. Noch nie wurde für einen CDU-Spitzenkandidaten im Land ein so niedriger Wert gemessen.

Auch bei der Politikerzufriedenheit baut Erwin Sellering seine Führungsposition aus. 74 Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden. Lorenz Caffier erzielt hier nun 42 Prozent. Eng dahinter folgt Helmut Holter von der Linken mit 37 Prozent.

Die hohe Zustimmung zur rot-schwarzen Koalition zeigt sich auch beim Blick auf die Kompetenzwerte. Die wichtigsten Probleme des Landes am besten lösen kann nach Ansicht von 34 Prozent der Wahlberechtigten die SPD. Die CDU erreicht hier 26 Prozent.

Bei der Schaffung von Arbeitsplätzen sehen die Bürger SPD und CDU in ihrer Kompetenz nahezu gleichauf, mit leichten Vorteilen für die SPD. Vor allem in Fragen der Schul- und Bildungspolitik und im Bereich der sozialen Gerechtigkeit genießt die SPD das Vertrauen der Bürger. Der CDU geben die Wahlberechtigten den Vorrang in der Wirtschaftspolitik und in der inneren Sicherheit. Die Linke liegt in Fragen der sozialen Gerechtigkeit nach der SPD auf Rang zwei. In der Energiepolitik sehen die Befragten SPD und CDU stärker als die Grünen. In Umweltfragen genießen die Grünen die höchste Zustimmung.

Ein gutes Abschneiden der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern befürworten offenbar nicht nur die Anhänger der Partei. 67 Prozent der Befragten fänden es gut, wenn die Grünen bei der Landtagswahl am 4. September in das Parlament einziehen würden.


Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap vom 24. Juni bis zum 28. Juni 1000 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte in Mecklenburg-Vorpommern per Telefon. Die Fehlertoleranz beträgt 3,1 Prozentpunkte (bei 50% Anteilswert, 1,4 Prozentpunkte bei 5% Anteilswert).

Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der "Quelle: Infratest dimap im Auftrag des NDR" zur Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter www.ndr.de abrufbar.

29. Juni 2011/IB

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