Eine Liebe in Frankreich - Alex Capus zu Gast bei "Wickerts Bücher"
Sendung: Sonntag, 1. Mai, 13.00 Uhr, NDR Kultur
"La douce France", das "sanfte Frankreich" - wie ist es gewesen? Wo ist es hin? Ulrich Wickert schwelgt gemeinsam mit Alex Capus, dem Schweizer Romancier mit französischen Wurzeln, in Gedanken und Erinnerungen - am Sonntag, 1. Mai, ab 13.00 Uhr in "Wickerts Bücher" auf NDR Kultur.
"Léon und Louise" - hinter diesen beiden hoffnungsvollen Menschen, die gemeinsam und doch getrennt durchs schicksalsschwere 20. Jahrhundert gingen und nun dem neuen Roman von Alex Capus seinen Namen geben, stecken des Autors Großvater und dessen große Liebe: zwei Menschen, die sich 1918 kennenlernten, die sich immer wiedersahen
- in Saint-Luc-sur-Marne, in Paris, in der Normandie -, inzwischen aber auch ihre eigenen Familien gründeten... und die doch letztlich nur der Tod voneinander schied. "Diese Geschichte war ein großes Geheimnis in der Familie, über das alle Bescheid gewusst haben. Allen war klar, dass mein Großvater eine Freundin hatte, die nicht meine Großmutter war, aber keiner sprach darüber", sagt Alex Capus. Jahrelang hat er sich auf die Suche nach den Spuren gemacht, die Léon und Louise hinterlassen hatten - um einen Liebesroman zu schreiben, der nicht nur der Roman einer Liebe ist.
Alex Capus, 1961 in der Normandie geboren als Sohn eines Franzosen und einer Schweizerin, schreibt über die Liebe, wie er sie versteht - auch über die Liebe seiner Großeltern, die er von der lebenslangen Affäre des Großvaters unberührt sieht. "Es ist doch nicht abendfüllend, wenn sich zwei gegenübersitzen und einander in die blauen Augen schauen. Die Liebe besteht vor allem darin, dass man gemeinsam etwas tut in einer Welt, die Anforderungen an einen stellt", sagt Capus. Über seine Ideen von der Liebe, seine Erinnerungen an das liebliche Frankreich und sein Leben in der Schweiz spricht der schlagfertige, eloquente Schriftsteller ausführlich mit Ulrich Wickert.
28. April 2011 / RC
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