Sonderkonzert "Lyriarte & Irvine Arditti" von NDR Das Alte Werk und NDR das neue werk
Konzert: Dienstag, 5. April, 20.00 Uhr, Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio Sendung: Freitag, 13. Mai, 20.00 Uhr, NDR Kultur (in Auszügen)
Ein Geiger-Gipfel mit Musik von Biber bis Ferneyhough und von Bach bis Berio: In einem Sonderkonzert der Reihen NDR Das Alte Werk und NDR das neue werk musizieren am Dienstag, 5. April, ab 20.00 Uhr im Hamburger Rolf-Liebermann-Studio des NDR Irvine Arditti und Rüdiger Lotter im Wechselspiel zwischen Barock und Avantgarde. Wie unerhört neu klingt die Alte Musik? Welche Geschichten schreibt der Fortschritt? Diesen Fragen und anderen Paradoxa geht das Münchner Ensemble Lyriarte (Rüdiger Lotter, Violine; Axel Wolf, Laute; Olga Watts, Cembalo) gemeinsam mit dem Geiger Irvine Arditti nach, einer lebenden Legende der Neuen Musik. Auszüge aus dem Konzert sendet NDR Kultur am Freitag, 13. Mai, ab 20 Uhr.
Dieses unorthodoxe Konzert kennt keine Grenzen und keine Berührungsängste. Der Barockgeiger Rüdiger Lotter, Gründer des Ensembles Lyriarte und künstlerischer Leiter der Hofkapelle München, begegnet Irvine Arditti, der als Solist und Quartett-Primarius in der Neuen Musik seit Jahrzehnten einen geradezu legendären Ruf genießt. Die Wege kreuzen sich, die Rollen werden getauscht: Der Alte-Musik-Spezialist lässt sich auf Berio ein, der Avantgardist wagt das anachronistische Experiment und spielt Biber - Heinrich Ignaz Franz Biber, den 1704 gestorbenen Salzburger Hofkapellmeister, der ein Neuerer war zu seiner Zeit, ein Entdecker und fortschrittlich-verwegener Geist.
Die Geschichte der "Neuen Musik" und der "neuen werke" beginnt offenbar schon lange vor der Kulturkrise und der Aufbruchsstimmung der Moderne. Neben Luciano Berio repräsentieren Tôru Takemitsu und Brian Ferneyhough die jüngere Musikgeschichte. Biber steht für die Zukunftsmusik der Vergangenheit. Das Zentrum des Programms aber, das Kompositionen für eine und zwei Violinen, mit und ohne Basso continuo, in schönster Spiegelsymmetrie ordnet und umfasst, bildet Johann Sebastian Bach. Dessen Ciaccona aus der d-Moll-Partita BWV 1004 ist der Inbegriff und der Maßstab der Musik für eine Stimme, die gleichwohl allen Klangraum und Reichtum der Mehrstimmigkeit in sich trägt. Was wirklich zählt in der Musik, ist nicht die Zahl der Mitwirkenden.
Konzertprogramm:
Heinrich Ignaz Franz Biber Partia Nr. 3 A-Dur für zwei Violinen und B.c.
Luciano Berio Duetti für zwei Violinen
Heinrich Ignaz Franz Biber Sonate Nr. 3 F-Dur für Violine und B.c.
Luciano Berio Sequenza VIII für Violine solo
Johann Sebastian Bach Ciaccona aus der Partita BWV 1004 für Violine solo
Brian Ferneyhough Intermedio alla ciaccona für Violine solo
Tôru Takemitsu Rocking Mirror Daybreak für zwei Violinen
Heinrich Ignaz Franz Biber Partia Nr. 6 D-Dur für zwei Violinen und B.c.
Karten gibt es für 16,- Euro/erm. 8,- Euro (zuzüglich 10% Vorverkaufsgebühr) im NDR Ticketshop, Levantehaus, Mönckebergstraße 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif, maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz), online unter www.ndrticketshop.de, E-Mail: ticketshop@ndr.de, sowie an bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.
29. März 2011 / RC
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