Frust und Unverständnis bei HSV-Spielern: deutliche Worte von Marcell Jansen im "Sportclub" des NDR
Ungeklärte Personalien, unklare Strukturen, Machtkämpfe hinter den Kulissen: Die ewige Unruhe beim Bundesligisten Hamburger SV hinterlässt auch bei den Spielern Spuren. Marcell Jansen ließ am Sonntagabend im "Sportclub" im NDR Fernsehen seinem Frust freien Lauf: "Es geht jetzt nicht darum, draufzuhauen. Aber es ist nicht so gut, dass man sich an nichts gewöhnt. Ich bin jetzt in meiner dritten Saison in Hamburg und ich musste Namensschilder tragen." Drastischer formulierte Keeper Frank Rost: "Es ist nicht einfach für einen Spieler, in so einem Club zu spielen." Eine Anspielung darauf, dass es vor allem auf der Trainerposition in den vergangenen Jahren viel Bewegung gab. Und auch die Tage von Armin Veh, dem dritten Coach für Jansen in Hamburg, dürften an der Elbe gezählt sein. Der Aufsichtsrat ist geschlossen gegen eine Weiterbeschäftigung.
Für die Spieler sei vieles unverständlich, bekannte Jansen im "Sportclub": "Für mich ist verwunderlich, dass nach meinem ersten Jahr hier und einer erfolgreichen Saison mit der Europapokal-Qualifikation so ein großer Umbruch passierte. Das konnte keiner nachvollziehen. Auch der Übergang von der letzten zu dieser Saison ist nicht gut gelungen", monierte der Nationalspieler. Die geringste Schuld trage der bisherige Sportdirektor Bastian Reinhardt, der demnächst dem neuen Hoffnungsträger Frank Arnesen einen Großteil seiner Aufgaben abtreten wird. "Bastian Reinhardt hat sich voll reingehauen. Ihm die Schuld zu geben, das geht gar nicht", betonte der 25-Jährige.
In der kommenden Woche reist der Tabellensiebte zum Rekordmeister Bayern München, der derzeit den begehrten fünften Rang innehält. Jansen: "Es ist noch nicht alles verloren, wir müssen das Beste draus machen. Wir alle hatten auch schon schöne Zeiten beim HSV, wir müssen alles geben."
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7. März 2011 / JS
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