Stand: 02.02.2011 11:22 Uhr

Das NDR Sinfonieorchester unter Christoph Eschenbach spielt Werke von Mozart, Ruzicka und Mahler

Konzerte: Donnerstag, 10. Februar, 20.00 Uhr, Hamburg, Laeiszhalle Freitag, 11. Februar, 20.00 Uhr, Hamburg, Laeiszhalle Sonnabend, 12. Februar, 20.00 Uhr, Kiel, Schloss Sendung: Montag, 9. Mai, 20.00 Uhr auf NDR Kultur

Unter der Leitung von Christoph Eschenbach ist das NDR Sinfonieorchester am 10. und 11. Februar 2011 in Hamburg und am 12. Februar in Kiel zu Gast. Zu hören sein werden die Uraufführung von Peter Ruzickas Werk "Einschreibung", Mozarts Sinfonie D-Dur und Mahlers Sinfonie Nr. 4 G-Dur. Habakuk Traber führt um 19.00 Uhr mit im Kleinen Saal der Laeiszhalle in die beiden Hamburger Konzertabende ein.

Gustav Mahlers meisterhafte Vierte Sinfonie ist eine ironisch-parodistische Musik des "Als-ob". Sie tut so heiter und so klassizistisch und endet gar in einer kindlich naiven Vision vom glücklichen Jenseits, vorgetragen von der Sopranistin Christiane Karg. Hier hängt der Himmel buchstäblich voller Geigen. Doch wäre Mahler nicht Mahler, wenn diese Idylle nicht einen doppelten Boden hätte: Im Scherzo seiner "symphonischen Humoreske" etwa lässt er den Tod mit seiner Fidel aufspielen. Wobei der Solo-Geiger gehalten ist, sein Instrument noch einen Ton höher zu stimmen, weil es dem Komponisten gar nicht scharf und schrill genug klingen konnte.

Die Musik Gustav Mahlers - und ihre Interpretation durch den Philosophen Theodor W. Adorno - sind zentrale Bezugspunkte im Schaffen des Dirigenten und Komponisten Peter Ruzicka. Die Widersprüche und Abgründe in Mahlers Musik wurden für den jungen Ruzicka zum Ausgangspunkt für seine eigene Ästhetik. Große spätromantische Streichergesten, in denen Mahlers Tonfall durchschimmert, stehen bei Ruzicka bis heute als Zeichen der Utopie. Im Auftrag des NDR hat Ruzicka nun sein neuestes Werk "Einschreibung" komponiert, das in Hamburg nun uraufgeführt wird.

Die Künstler:
Christoph Eschenbach ist seit September 2010 Music Director des National Symphony Orchestra in Washington DC sowie Music Director des dortigen John F. Kennedy Center for the Performing Arts. Als Gastdirigent ist Eschenbach darüber hinaus regelmäßig bei den renommiertesten Orchestern sowie an den großen internationalen Opernhäusern vertreten. Weiterhin ist er seit 2004 Chefdirigent der Internationalen Orchesterakademie des Schleswig-Holstein Musik Festivals. In der vergangenen Spielzeit, seiner zehnten und letzten Saison als Directeur musical des Orchestre de Paris, gastierte Eschenbach u. a. bei den Wiener Philharmonikern, beim Philadelphia Orchestra, beim London Philharmonic Orchestra (China-Tournee), bei der Staatskapelle Dresden sowie beim NDR Sinfonieorchester, dem er seit seiner Amtszeit als Chefdirigent (1998 - 2004) noch immer eng verbunden ist. Zu den Höhepunkten 2010/11 gehören Eschenbachs Dirigat der Hindemith-Oper "Mathis der Maler" in Paris, eine Europa-Tournee mit der Staatskapelle Dresden, Aufführungen von Messiaens Turangalîla-Sinfonie mit dem National Symphony Orchestra Washington sowie Konzerte mit den Münchner Philharmonikern, dem Leipziger Gewandhausorchester und dem London Philharmonic Orchestra. Als Pianist setzt Christoph Eschenbach seine Zusammenarbeit mit Matthias Goerne fort, mit dem er Liederzyklen von Schubert auf CD einspielt und im Sommer 2010 bei den Salzburger Festspielen konzertierte. Mit dem NDR Sinfonieorchester und dem Pianisten Tzimon Barto spielte Eschenbach zuletzt unbekannte Werke Schumanns auf CD ein.

Die Sopranistin Christiane Karg, in Feuchtwangen geboren, erhielt ihre Gesangsausbildung am Salzburger Mozarteum bei Heiner Hopfner sowie in der Liedklasse von Wolfgang Holzmair. Nach einem Aufenthalt am Konservatorium von Verona machte sie am Mozarteum ihren Abschluss im Fach Oper/Musiktheater, wofür ihr die Lilli-Lehmann-Medaille verliehen wurde. 2009 wurde sie von der Zeitschrift Opernwelt zur Nachwuchskünstlerin des Jahres gewählt. Im Oktober 2010 erhielt Karg den renommierten Musikpreis "Echo Klassik" für ihre erste Lied-CD "Verwandlung - Lieder eines Jahres" an der Seite von Burkhard Kehring. Bereits im Jahr 2006 gab Christiane Karg ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen. Nach einem Engagement im Hamburger Opernstudio wechselte sie im Herbst 2008 als Ensemblemitglied an die Oper Frankfurt. Mit einer Interpretation des Ighino in Pfitzners "Palestrina" unter Simone Young war sie im Sommer 2009 an der Bayerischen Staatsoper zu erleben. Nach ihrem Erfolg als Musetta in "La Bohème" an der Komischen Oper Berlin kehrte sie Anfang 2010 als umjubelte Norina in "Don Pasquale" an dieses Haus zurück. Im Sommer 2010 stand Karg unter der Leitung von Riccardo Muti wieder auf der Bühne der Salzburger Festspiele. Auch auf dem Konzertpodium hat sich Christiane Karg schon früh profiliert. In der aktuellen Spielzeit trat sie mit der Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Daniel Harding in New York und Philadelphia auf. Mit besonderer Leidenschaft widmet sich Christiane Karg dem Liedgesang. In der kommenden Saison sind Liederabende u. a. beim Beethoven-Fest in Bonn, dem Deutschlandfunk Köln, dem Musikverein Wien (mit Malcom Martineau) und bei der Schubertiade in Schwarzenberg (mit Wolfram Rieger) geplant.

Karten für Hamburg gibt es zu 9 Euro bis 41 Euro (zzgl. 10 % Vorverkaufsgebühr) im
NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), E-Mail: ticketshop@ndr.de.

2. Februar 2011 / RC

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