Stand: 14.01.2011 10:59 Uhr

NDR Sinfonieorchester und Multipercussionist Martin Grubinger mit deutscher Erstaufführung

Konzerte: Donnerstag, 27. Januar, 20.00 Uhr, Hamburg, Laeiszhalle Freitag, 28. Januar, 20.00 Uhr, Bremen, Glocke Sonntag, 30. Januar, 11.00 Uhr, Hamburg, Laeiszhalle Sendung: Montag, 28. Februar, 20.00 Uhr, NDR Kultur

Der gefeierte Multipercussionist Martin Grubinger ist gemeinsam mit dem NDR Sinfonieorchester am 27. und 30. Januar 2011 im Großen Saal der Hamburger Laeiszhalle und am 28. Januar in der Bremer Glocke zu erleben. Am 27. Januar gibt es um 19.00 Uhr eine Einführungsveranstaltung mit Habakuk Traber im Kleinen Saal der Laeiszhalle.

Grubinger trifft auf den jungen Dirigenten Philippe Jordan, einen der talentiertesten Künstler seiner Generation und seit einem Jahr Musikdirektor an der Pariser Oper. Unter seiner Leitung spielt Grubinger die deutsche Erstaufführung des Konzerts für Percussion und Orchester von John Corigliano. In der zweiten Hälfte des Abends steht Dmitrij Schostakowitschs Sinfonie Nr. 15 auf dem Programm.

Eigentlich ist John Corigliano ein gestandener Komponist von Sinfonien, Konzerten und Filmmusiken - für seine Musik zu "The Red Violin" erhielt er gar den Oscar. Doch als die Grande Dame der Percussionisten, Evelyn Glennie, ihn bat, auch einmal etwas für Schlagzeug zu schreiben, scheute der Komponist zurück: "Meine einzige Reaktion war Entsetzen. Ich sah nur Probleme ... aber irgendetwas an dieser Herausforderung hat mich auch fasziniert." Er entschloss sich, ein Konzert zu schreiben, das vom Schlagzeuger das Schwerste verlangt: "richtige Melodien" zu spielen. Für den jungen Schlagwerker Martin Grubinger genau die passende Herausforderung. Sein Credo lautet: "Die Musik muss singen."

Das Schlagzeug spielt auch in Dimitrij Schostakowitschs letzter Sinfonie eine entscheidende Rolle. Das mit zahllosen Zitaten quer durch die Musikgeschichte gespickte Werk schrieb Schostakowitsch 1971, vier Jahre vor seinem Tod. Sein Sohn, der Dirigent Maxim Schostakowitsch, erläuterte das Stück später wie folgt: "In der Symphonie kommt die gesamte Spannbreite des menschlichen Lebens zum Ausdruck, vom Anfang bis zum Ende. Das Schlagwerk am Ende der 15. Symphonie erinnert an das Ticken einer Uhr - das ist die Zeit, die Gott uns gibt."

Die Künstler:

Martin Grubinger wurde 1983 in Salzburg geboren und studierte am Bruckner-Konservatorium in Linz und am Salzburger Mozarteum. Schon als Jugendlicher machte er bei internationalen Wettbewerben, etwa beim Marimba-Wettbewerb im japanischen Okaya und beim EBU-Wettbewerb in Oslo, auf sich aufmerksam. Mittlerweile kann er auf zahlreiche Auftritte in international renommierten Konzertsälen zurückblicken. Darüber hinaus war er bei den Bregenzer Festspielen, beim Beethovenfest in Bonn und beim Schleswig-Holstein Musik Festival zu hören. Im Rahmen des ECHO-Konzertzyklus Rising Stars trat er im Wiener Konzerthaus, in der Kölner Philharmonie, im Palais des Beaux-Arts in Brüssel, im Concertgebouw in Amsterdam, im Megaron in Athen und in der New Yorker Carnegie Hall auf. Als Solist konzertierte er u. a. mit dem Radio-Symphonieorchester Wien, den Philharmonischen Orchestern von München, Hamburg, Bergen und Oslo, dem hr-Sinfonieorchester, dem Sinfonieorchester Luzern und dem Mozarteumorchester Salzburg. Zu den Höhepunkten der Saison 2008/09 zählten sein Debüt mit dem Gewandhausorchester Leipzig, wo Grubinger als "Artist in Residence" auch mit weiteren Projekten zu erleben war, und eine Tournee mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Komponisten wie Rolf Wallin, Anders Koppel, Avner Dorman und Bruno Hartl haben bereits Werke für den jungen Musiker komponiert; Friedrich Cerhas Konzert für Schlagzeug und Orchester wurde im Oktober 2009 mit dem Mozarteumorchester Salzburg unter Ivor Bolton zur Uraufführung gebracht. Beim Schleswig-Holstein Musik Festival war Martin Grubinger im Sommer 2009 als "Artist in Residence" zu Gast.

Als Musikdirektor der Pariser Oper zählt Philippe Jordan heute zu den erfolgreichsten Dirigenten seiner Generation. Im Alter von sechs Jahren begann er seine Ausbildung am Klavier. Zwei Jahre später wurde er Mitglied der Zürcher Sängerknaben, kurze Zeit darauf kam das Studium der Violine hinzu. Ab 1990, bereits mit 16 Jahren, besuchte er das Zürcher Konservatorium, wo er Musiktheorie und Komposition bei dem Schweizer Komponisten Hans Ulrich Lehmann studierte. Sein Klavierexamen schloss er mit Auszeichnung ab und setzte seine Klavierstudien bei Karl Engel fort. Seine Karriere als Kapellmeister begann 1994/95 am Stadttheater Ulm. Von 1998 bis 2001 war er Assistent von Daniel Barenboim an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, der er bis 2010 als Erster Gastdirigent verbunden blieb. Von 2001 bis 2004 war Jordan Chefdirigent des Grazer Opernhauses und des Grazer Philharmonischen Orchesters. In dieser Zeit debütierte er bei wichtigen internationalen Opernhäusern und Festivals. Als Konzertdirigent arbeitete er u. a. mit den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, der Staatskapelle Berlin, dem Orchestre Philharmonique de Radio France oder dem Salzburger Mozarteum Orchester. In Nordamerika gastierte er bisher bei den Sinfonieorchestern von Seattle, St. Louis, Dallas, Detroit, Chicago, Cleveland, Philadelphia, Washington, Minnesota, Montreal, New York und San Francisco.

Karten für Hamburg gibt es zu 9 Euro bis 41 Euro (zzgl. 10 Prozent Vorverkaufsgebühr) im NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz und maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz), E-Mail: ticketshop@ndr.de.
Karten für Bremen sind beim Konzerthaus "Die Glocke" erhältlich, Tel.: 0421/336699, online: www.glocke.de.

14. Januar 2010 / JS

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