Stand: 29.12.2010 11:01 Uhr

Der druckende Verleger - Gerhard Steidl zu Gast bei "Wickerts Bücher"

Sendung: Sonntag, 2. Januar, 13.00 Uhr, NDR Kultur

Als Handwerker, der den Künstlern dient, versteht sich der Göttinger Verleger Gerhard Steidl, in dessen Haus zum Beispiel das Werk von Günter Grass erscheint. Am Sonntag, 2. Januar, spricht Steidl ab 13.00 Uhr auf NDR Kultur mit Ulrich Wickert über das "schöne Buch".

Sein Traum vom Glück war es einst, Fotograf zu werden - bis er merkte, dass es ihm nie gelingen könne, so gut zu werden wie die Großen dieses Fachs: "Dann habe ich mir überlegt, dass es besser ist, für die besten Künstler der Welt als Techniker und Handwerker zu arbeiten, als selbst Künstler zu werden", sagt Gerhard Steidl. Schon 1968, als gerade 18-Jähriger, gründete der Göttinger seinen eigenen Verlag für Druckgrafik und Plakate. Als Siebdruckmeister entwickelte er ein geradezu inniges Verhältnis zu Druckmaschinen, Papier, Schriften und Farben; und der Ärger über "schlecht gemachte Bücher" trieb ihn an, sich immer noch eifriger um das "schöne Buch" zu bekümmern. "Er ist ein besonderer Verleger, dessen Bücher sich gut anfassen und gut riechen", meint Ulrich Wickert, der sich schon einige Male in Steidls Druckerei umgesehen hat.

Gerhard Steidls Leidenschaft für das schöne Buch - zuletzt dokumentiert im Film "How to make a book with Steidl" - brachte ihn in Kontakt mit renommierten Künstlern weltweit. Mit dem Plakatkünstler Klaus Staeck fing es an; von Joseph Beuys hat Steidl nach eigenem Bekunden "die gesamte Farbenlehre und Materialkunde" gelernt: "Ich habe mich bei ihm wie ein Student gefühlt." Diese beide Männer hätten ihn am meisten geprägt - und ein weiterer: "Als mir bei einer Parfum-Präsentation Karl Lagerfeld sagte: 'Gerhard, glauben Sie mir, ein frisch gedrucktes Buch ist das schönste Parfum der Welt‘, war das der Start unserer Zusammenarbeit", erinnert sich Steidl. Zudem druckt Steidl die aufwendig gestalteten Bücher des Nobelpreisträgers Günter Grass und Fotobände von Robert Frank, Jeff Wall oder Ed Ruscha. Der Verleger steht immer unter Strom, ist immer unterwegs - "wir können froh sein, dass er einmal eine Stunde ruhig bei uns sitzt", findet Ulrich Wickert.

29. Dezember 2010 / RC

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