Stand: 16.12.2010 10:40 Uhr

"Glaubenssachen": Ehemalige Landesbischöfin Käßmann fordert öffentliche Diskussion über Gottesbilder

Sendung: Sonntag, 19. Dezember, 8.40 Uhr, NDR Kultur

Die ehemalige hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hält eine öffentliche Diskussion über Gottesbilder in Deutschland für überfällig. Wenn sich beispielsweise eine Politikerin wie die niedersächsische Sozialministerin Aygul Özkan bei ihrer Vereidigung zu ihrer Religion bekenne, sei das in einem Land mit Religionsfreiheit nicht zu kritisieren, sondern zu loben. Es sei "ein Zeichen von Freiheit und Transparenz zugleich", sagt die Theologin in einem Beitrag für die Hörfunksendung "Glaubenssachen", den NDR Kultur am Sonntag, 19. Dezember, ab 8.40 Uhr sendet.

Dass sich ein Mensch bei seiner Vereidigung auf die Formel "So wahr mir Gott helfe" berufe, halte sie für eine positive Geste, weil dieser Mensch erkläre, dass er das eigene Tun vor Gott verantworte. Es sei gut, betont Käßmann, dass der Gottesbegriff unserer Verfassung nicht auf eine Religion festgelegt sei und so Menschen unterschiedlichen Glaubens die Möglichkeit gebe, diese Verantwortung auszudrücken.

Bei ihrem mehrmonatigen Studienaufenthalt in den USA habe sie erfahren, dass das jeweilige Gottesbild der Menschen die persönliche Einstellung zu Wirtschaft, Gerechtigkeit und Moral spiegele. Deshalb stelle sich die Frage, "ob unsere Lebenserfahrungen unser Gottesbild prägen oder unser Gottesbild unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit prägt", sagt die Theologin Margot Käßmann, die im Januar 2011 eine Gastprofessur an der Ruhr-Universität Bochum übernehmen wird. Bei ihrer Antrittsvorlesung am 12. Januar will sie über die multikulturelle Gesellschaft sprechen.

16. Dezember 2010 / RC

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