"Das Gespräch" mit dem Filmregisseur Hans Jürgen Syberberg
Sendung: Sonnabend, 11. Dezember, 18.00 Uhr, NDR Kultur
Hans Jürgen Syberberg ist zurückgekehrt an den Ursprungsort seines Lebens: Seit 2002 richtet er das väterliche, 1945 enteignete Gutshaus im vorpommerschen Nossendorf wieder her. Er rettet alte Bäume, sammelt Geld für die Restaurierung der Dorfkirche und nimmt den Landesdenkmalpreis entgegen. Vom Filmen hat sich der Regisseur nicht verabschiedet. Vier Webcameras liefern im zwanzig-Sekundentakt Aufnahmen für sein "Nossendorf-Projekt". Drei Tage nach seinem 75. Geburtstag am 8. Dezember ist der Filmemacher und Essayist am Sonnabend, 11. Dezember, ab 18.00 Uhr zu Gast in "Das Gespräch" auf NDR Kultur.
In den 70er-Jahren schuf Syberberg ein monumentales Montage-Filmwerk. Die etablierte Filmszene fühlte sich von der "Deutschen Trilogie" - den Filmen über Ludwig II, Karl May und Hitler - wie auch der Wagner-Erkundung provoziert und betrachtete Syberberg als mythomanischen Reaktionär. Die US-amerikanische Kulturkritikerin Susan Sontag hingegen zählte seinen "Hitler"-Film zu den größten Kunstwerken des 20. Jahrhunderts.
Ein Kernstück seines in Frankreich ungleich mehr als in Deutschland bewunderten Werkes sind die Theaterabende und Filme mit Edith Clever. In "Die Nacht" (1985) ließ Syberberg die Schauspielerin Kinderlieder singen und einen Monolog sprechen über die Wege, die "über die lehmige Dorfstraße hinaus in die Welt" führten. Man versteht, warum Hans Jürgen Syberberg nach dem Verlust des Elternhauses und der pommerschen Landschaft Worte und Musik zur "künstlichen Heimat" wurden. In Nossendorf will Hans Jürgen Syberberg Kunst und Leben wieder zusammenführen. Sigrid Brinkmann hat den Künstler in Berlin getroffen.
9. Dezember 2010 / RC
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