Stand: 18.10.2010 10:33 Uhr

NDR Kultur Sachbuchpreis: "Das Tagebuch" von Harry Graf Kessler ist Sachbuch des Jahres 2010

Der NDR Kultur Sachbuchpreis geht 2010 an die Herausgeber des Tagebuchs von Harry Graf Kessler. Mit der Auszeichnung als "Bestes Sachbuch des Jahres" wird vor allem die enorme Leistung der Herausgeber gewürdigt, dieses unvergleichliche Zeitdokument der Jahre 1880 bis 1937 der breiten Öffentlichkeit erstmals zugänglich gemacht zu haben.

NDR Programmdirektor Hörfunk Joachim Knuth verwies während der Preisvergabe am Sonntag (17. Oktober) in der historischen Aula der Universität Göttingen auf die gerade jetzt wichtige Rolle von Sachbüchern: "Sie ermöglichen Einordnung und Orientierung, es sind Handreichungen, die helfen, hoch komplexe Zusammenhänge zu durchschauen. Sie machen Leser zu Teilhabern am Rohstoff Wissen. Mehr noch: Sie machen den Rohstoff nutzbar." Das sei ein Grund für die Auslobung des Preises.

"Der NDR Kultur Sachbuchpreis würdigt eine Literaturform, die ihren festen Platz in unserer Wissensgesellschaft gefunden hat", erklärte Niedersachsens Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Johanna Wanka, während der festlichen Matinee.

Echo-Preisträger Nils Mönkemeyer und der Schauspieler Rolf Becker sorgten für die künstlerischen Höhepunkte bei der zweiten Vergabe des NDR Kultur Sachbuchpreises, der mit insgesamt 14.000 Euro dotiert ist.

Mit einem zweiten Preis wurde Peter-André Alts "Ästhetik des Bösen" ausgezeichnet.
Peter-André Alt habe eine "Archäologie der dunklen Seele" vorgestellt, so die Jury, und das überaus kenntnisreich und beeindruckend anschaulich. Ebenfalls einen zweiten Preis erhielt John Darwin für "Der imperiale Traum - Die Globalgeschichte großer Reiche 1400 - 2000". "Ein neues Meisterwerk" nennt Jürgen Osterhammel, der Preisträger des NDR Kultur Sachbuchpreises 2009, diese große Arbeit des Oxforder Historikers.

334 Verlage hatten 804 Bücher für den NDR Kultur Sachbuchpreis eingereicht. Aber trotz dieser Rekordbeteiligung stand das Ergebnis, so Jury-Mitglied Denis Scheck, am Ende klar und schnell fest. "Das Tagebuch - 1880 bis 1937" habe alle Mitbewerber überragt. "Es handelt sich um eine unvergleichliche Quelle zur Politik, zur Kunst-, Kultur- und Literaturgeschichte seiner Zeit", begründete die Jury diese Entscheidung. Zugleich sei das Tagebuch aber auch mehr als nur Chronik: "Es ist ein kluger und anregender Zeitkommentar." Harry Graf Kessler zählt zu den brillantesten Gestalten des 20. Jahrhunderts. Er arbeitete an einem Netzwerk der Moderne - auf dem weiten Feld von Kunst und Politik. Der neunte Band des heute ausgezeichneten Tagebuchs ist soeben im Verlag Klett-Cotta erschienen. In diesem letzten Band geht es um das Jahrzehnt von 1926 bis zum Tod des Kunstförderers und Mäzens Harry Graf Kessler.

17. Oktober 2010 / RC

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