Stand: 16.09.2010 11:42 Uhr

NDR Chor eröffnet Spielzeit mit "Aurora"

Konzert: Donnerstag, 30.9., 20.00 Uhr, St. Johannis, Hamburg-Harvestehude

"Aurora borealis", das Nordlicht, ist ein Himmelsereignis von überwältigender Leuchtkraft. Im übertragenen Sinn steht es für den intensiven Moment, in dem Hoffnung in greifbare Zukunft umschlägt. Als doppeltes Sinnbild wählte der NDR Chor unter Philipp Ahmann das großartige Naturphänomen zum Motto für das Konzert, mit dem am Donnerstag, 30. September, um 20.00 Uhr in der Hamburger St. Johannis-Kirche die zweite Abonnementssaison eröffnet wird - übrigens mit einer nahezu verdoppelten Zahl an Abonnenten. Um 19.00 Uhr gibt es in der Kirche eine Einführung in das Konzert.

"Aurora" steht für die Verbundenheit nordeuropäischer Komponisten mit Natur, Licht und Landschaft. Sie ist auch dann zu hören, wenn die Überschriften der Stücke nicht darauf hinweisen - zum Beispiel in Anders Hillborgs Klangkomposition muoayiyoum aus dem Jahre 1983. Kein Text wird gesungen, nur Vokale, die sich beständig vom Dunklen ins Helle umfärben - in ruhigem, zeitvergessenem Fluss und in vibrierendem rhythmischem Skandieren. Die Musik fordert visuelle Vorstellungen heraus. Sie ist zugleich ganz aus den Möglichkeiten der menschlichen Stimme erfunden. Peteris Vasks´ Plainscapes deuten Landschaft im Titel an. Auch dieses Konzertstück für Violine, Violoncello und gemischten Chor wird ohne Text gesungen. Es suggeriert Weite, wachsende innere Bewegung - und bricht am Ende in einen Jubilus der Natur aus.

Aurora, Morgenröte, steht aber auch für den kulturellen Aufbruch in den Ländern rund um die nördliche Ostsee. Finnland beeindruckt seit den 80er-Jahren durch eine Talentexplosion, von der das Musikleben weltweit profitiert. Einojuhani Rautvaara (Sommernatten) zählt zur Väter-Generation dieses Aufbruchs, Esa-Pekka Salonen und Kaija Saariaho zu seinen treibenden Kräften. Von ihnen erklingen virtuose Instrumentalstücke, die den Chorwerken wie Intermezzi entgegnen.

Nirgends dürfte sich ein so hoher Teil der Bevölkerung in Chören zusammenfinden wie im Baltikum. Sie decken alle Niveaus bis zur professionellen Spitzenleistung ab. Unter der Sowjetherrschaft trugen sie zum inneren Zusammenhalt der Gesellschaft bei, danach wirkten sie Tendenzen der Zersplitterung entgegen. Sie inspirierten Komponisten wie Veljo Tormis zu einem reichen, vielgestaltigen Vokalwerk. Herbstlandschaften, ein Zyklus kurzer Chorstücke, streift den Volkston, verbindet ihn mit klanglichem Raffinement, sicherer Charakterisierungskunst - und einer wirkungsvollen Schlusssteigerung.

Wer die Maßstäbe der Chorkunst kennen lernen wollte, wandte sich seit den 1970er-Jahren nach Schweden. Jan Sandströms (Två Körpoem) Suggestionen der Ferne sind Meisterstücke der Evokation, aber auch der feinsten Differenzierung vokaler Gemeinschaftskunst.

Als Solistinnen gewann der NDR Chor Tanja Becker-Bender, die seit 2009 als Professorin für Violine an die Hamburger Hochschule für Musik und Theater unterrichtet, und die Cellistin Tanja Tetzlaff, die von ihrer Heimatstadt Hamburg aus eine internationale Karriere startete.

Karten gibt es für 18 Euro (ermäßigt 9 Euro, zuzüglich Vorverkaufsgebühr) im NDR Ticketshop, Levantehaus, Mönckebergstraße 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz und maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz), online unter www.ndrticketshop.de, E-Mail: ticketshop@ndr.de, sowie an bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.

16. September 2010 / RC

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