"Roger Willemsen legt auf": spannende Werkschau zwischen Klassik und Jazz
Termin: Freitag, 4. Juni, 20.00 Uhr, Rolf-Liebermann-Studio, Hamburg Sendung: Freitag, 11. Juni, 20.00 Uhr, NDR Kultur
Was vor eineinhalb Jahren als Experiment begann, hat sich inzwischen als Publikumsliebling etabliert: Zum sechsten Mal begibt sich Roger Willemsen am Freitag,
4. Juni, ab 20.00 Uhr im Rolf-Liebermann-Studio des NDR für NDR Kultur auf seine Streifzüge durch das Gebiet der Klassischen Musik und des Jazz, und er beweist einmal mehr, dass eine Unterscheidung zwischen der "ernsten" und der "unterhaltenden" Musik nicht ohne weiteres getroffen werden kann. Auch die klassische Musik kennt die Improvisation, das Grundelement des Jazz, und wenn Jean-Philippe Rameau eine Musette schreibt - eine Miniatur aus der Unterhaltungsmusik des Barock - oder wenn der Vibraphonist Milt Jackson über einem Blues improvisiert, dann wird man in der freien Behandlung der Grundformen viele Bezüge finden.
Fesselnd ist es aber auch, thematische Bezüge in den beiden Sphären der Musik herzustellen: Wie artikuliert sich die überbordende Liebe, welche Ausdrucksformen sucht der Weltschmerz, wie klingt geistliche Musik hier wie dort? Durch den Zusammenhang der Stücke, auch durch ihre Konfrontation, wie auch durch Willemsens Erläuterungen wird manches Stück auf andere Weise zugänglich. Dabei wird kein musikwissenschaftlicher Zugang gesucht, sondern ein passionierter. Kein Abend bloß für Eingeweihte also, sondern für alle, die Musik lieben.
Im Radio sendet NDR Kultur eine Aufzeichnung des Konzerts am Freitag, 11. Juni, ab 20.00 Uhr.
31. Mai 2010 / RC
