Stand: 28.05.2010 10:53 Uhr

"das ARD radiofeature - hören, was dahinter steckt": Außer Kontrolle - Doping im Fußball

Sendetermin: Sonntag, 30. Mai, 11.05 Uhr, NDR Info

Wie tief steckt der Fußball im Dopingsumpf? Kurz vor Beginn der WM in Südafrika sammelt der renommierte Radioautor Lorenz Rollhäuser Hinweise auf eine Nähe zwischen Profifußball und Doping. In der Sendereihe "das ARD radiofeature" lässt er am Sonntag, 30. Mai, 11.05 Uhr, auf NDR Info ehemalige Aktive, Experten und Zeitzeugen die Verwendung von unerlaubten Mitteln in der vermeintlich "sauberen Sportart" nachzeichnen. Seit Jahrzehnten weisen Verbände, Mannschaftsärzte und Vereinsvertreter meist alle Vorwürfe von sich. Zum Thema Doping wird geschwiegen oder abgewiegelt, auch von den Sportlern selbst. Wortmeldungen gibt es von einzelnen Ex-Profis wie Carlo Petrini. Seine schwere Erkrankung führt er auf das Doping im Italien der 60er- und 70er-Jahre zurück.

Hinweise auf den Einsatz verbotener Substanzen findet Lorenz Rollhäuser quer durch die Fußballhistorie. Schon in den 1930er-Jahren tauchten Berichte über Medikamente zur Leistungssteigerung im englischen Fußball auf. "Vitaminspritzen", angeblich nur mit Vitamin C, haben die deutschen "Helden von Bern" bei der WM 1954 bekommen. Im Doping-Prozess gegen den Vereinsarzt von Juventus Turin musste 2004 auch Zinédine Zidane über die "medizinische Versorgung" bei dem Spitzenverein Auskunft geben. Auszüge aus den Vernehmungsprotokollen sind ebenso zu hören wie ein Interview mit dem Skandal umwitterten spanischen Dopingarzt Fuentes. Seine Verbindungen zu spanischen Top-Clubs gelten als erwiesen; die juristische Klärung steht noch aus. Auch hierzulande ist Doping im Fußball verbreiteter als allgemein angenommen.

Der Autor Lorenz Rollhäuser (*1953, Marburg/Lahn) arbeitet seit 1990 als Feature- und Hörspielautor sowie als Produzent für die ARD. Sein Feature "Mutters Schatten - Kehraus im Elternhaus" (NDR) wurde als bestes europäisches Radiofeature 2008 mit dem Prix Europa ausgezeichnet. Lorenz Rollhäuser lebt in Berlin.

28. Mai 2010 / RP

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